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von Thomas Pommert » 10. Mär 2021, 11:18
Sehr geehrter Herr Oertl,
es wurden in den letzten Jahren die Fahrbibliotheken z. B. in Salzwedel, Ulm, Nürnberg, Koblenz ausgeschrieben. Alle in einem Los. Es ist auch technisch schwer anders vorstellbar, da die Fahrgestelle egal ob für einen Bus oder einen LKW in einem so nicht zulassungsfähigen Zustand an den Aufbauer geliefert werden. Zudem bilden der Aufbau mit dem Fahrgestell eine Einheit z. B. durch die Montage der gesamten technischen Ausstattung für Stromversorgung, Heizung, Klima usw., das eine Trennung in Lose nur schwer umzusetzen ist. Wenn man diesen Aufwand betreiben will, wird die erforderliche technische Abstimmung zwischen dem Lieferanten der Komponente Fahrgestell und dem Aufbauer extrem schwierig und die Anzahl der Fehlerquellen steigt enorm. Wer will die Verantwortung für das LV übernehmen, in dem ja alle Anforderungen des Los 2 (Aufbauer) für das Los 1 (Fahrgestell) akkurat enthalten sein müssen. Wenn die gesamte Leistung in einem Los ausgeschrieben ist, trägt der Anbieter diese Verantwortung. Aber er hat auch die Möglichkeit, sich mit dem Lieferanten des Fahrgestells in der Angebotsphase abzustimmen. Das geht bei 2 Losen in einer Ausschreibung nicht. Es gab und gibt bei den Ausschreibungen so viele Bieteranfragen, um Unklarheiten auszuräumen und trotzdem werden auch immer wieder gerade Ausschreibungen für Fahrbibliotheken zurückgezogen, dass eine Ausschreibung in 2 Losen wahrscheinlich zu unüberbrückbaren Problemen führt. Wenn man diesen Gedanken zu einer vollelektrischen Fahrbibliothek weiterführt, bei der die komplette Energieversorgung aus einem Akku-Pack kommt, dann wird deutlich, dass das Risiko, dass durch fehlende Abstimmung nicht zu korrigierende Fehler auftreten, viel zu groß.
Mit sonnigen Grüßen aus Sachsen
Thomas Pommert
Vertrieb Sonderfahrzeuge
Fahrzeugbau Deckwerth