Etwa 10 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland haben sich auf den Weg nach Gostyn gemacht, der Wiege der polnischen Fahrbibliotheken. 2019 sind kurzentschlossen einige Polen zum ersten internationalen Fahrbibliothekskongress der Fachkommission Fahrbibliotheken des Deutschen Bibliotheksverbands in Hannover angereist. Daraus entstand ein reger Austausch und eine Freundschaft zwischen den polnischen Bibliotheksteam und der Fachkommission, stark geprägt und gelebt von dem damaligen Vorsitzenden Johannes von Freymann. Es war daher sehr schön, dass er uns nach Polen begleitet hat. In Gostyn entstand die erste Fahrbibliothek Polens, ein leuchtend kleiner gelber Transporter – uns allen gut bekannt als DHL Transporter – aus dem ein bunter, lebendiger und nicht zu überhörender rollender mobiler Kulturort wurde. Mit viel Leidenschaft und einem guten Programm ist diese Fahrbibliothek Vorbild für mehrere andere Fahrzeuge in Polen geworden.
Das Organisationsteam hat ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Am Freitag erwarteten uns 14 Fachvorträge aus Benin, Deutschland, Kroatien, Lettland, Polen, Portugal, Slowenien und der Ukraine. Es wurden drei Kongresssprachen angeboten: deutsch, englisch, polnisch.
Ein paar der mitgereisten Kolleg*innen werden in den nächsten Beiträgen ihre persönlichen Eindrücke und Highlights vorstellen. Das Tagungshotel versorgte uns zwischendurch mit leckeren Kostproben der modernen polnischen Küche, so dass wir uns in den Pausen neben interessanten Fachgesprächen auch körperlich stärken konnten. Den Abschluss bildete eine Party in der Bibliothek Gostyns mit Live-Musik und einer Möglichkeit zum Vertiefen von bestehenden und dem Schließen neuer Freundschaften.
Am Samstag lernten wir die touristischen Attraktionen Gostyns und seiner Umgebung kennen. Trotz des anhaltenden Regens konnten uns Oldtimer-Museum, Kutschenfabrik, Kirche und Basilika beeindrucken. Ab 15 Uhr rollten dann mit viel Gehupe und Klingeln die Fahrbibliotheken auf dem Marktplatz ein. Der Regen lies zum Glück nach und wieder war Zeit zum Netzwerken und Entdecken der Angebote. Toll, dass sich einige Teams aus Deutschland noch speziell für den Samstag auf den Weg gemacht haben. Wir haben Bücherbusse aus Gips bemalt, einem polnischen Literaturgespräch gelauscht, Haikus gedichtet, Musik gehört, Papier gepresst und vieles mehr.
Es waren volle Tage, die uns alle begeistert haben und den berüchtigten „Fahrbücherei-Virus“ 😊 angefacht haben!
Melanie Fechner, Bibliotheken SH
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