Zurückhaltend reagieren die Macher der Studie „Not am Mann“ auf Pläne von Aufbau-Ost-Minister Wolfgang Tiefensee (SPD), die Abwanderung junger Frauen mit mobiler ärztlicher Versorgung und – man höre und staune – Fahrbibliotheken stoppen zu wollen.
Kategorie: Allgemeines
Roman-Tipp
Aus aktuellem Anlaß ein Literatur-Tipp:
Sansom, Ian:
Bücher auf Rädern : ein Roman aus der irischen Provinz.
ISBN 978-3-492-27123-3
Israel Armstrong, motivierter Jungbibliothekar, Dufflecoat-Träger und Vegetarier, macht sich auf den Weg in die nordirische Provinz, um dort seine erste Stelle anzutreten. Doch anstatt in der erwarteten schmucken Kleinbibliothek findet er sich in einem alten Bücherbus auf den Straßen Antrims wieder. Die Landschaft ist durchaus pittoresk, bevölkert von Hühnern, Schafen und sturen Ureinwohnern. Doch was fehlt, sind 15.000 Bücher. Welcher ausdauernde Leser konnte sich unbemerkt diesen üppigen Bestand an Lektüre sichern? Und wo gibt es hier einen trinkbaren Cappuccino und eine anständige Zeitung? Mit dem Mut der Verzweiflung begibt sich Israel auf die Suche nach Antworten. Schräg, komisch und herzerwärmend irisch das erste Abenteuer eines zufälligen, aber einzigartigen Nachwuchsdetektivs.
(Verlagstext)
Ich habe den Roman erst zur Hälfte „durch“, das Ganze liest sich durchaus amüsant, ist aber nun auch nicht DER Riesenknüller, der im Klappentext angekündigt wird. Trotzdem recht kurzweilig und wegen des Themas sollte dieser „Fast-Krimi“ in jeder Fahrbibliothek ein Grundbestandstitel sein.
Rollende Bürgerämter in Leipzig?
Gibt es eine Renaissance des mobilen Prinzips der Fahrbibliothek? Angesichts folgender Meldung der Leipziger-Internet-Zeitung könnte man zu dieser Ansicht gelangen …
[…]
„Und wir denken gewiss nicht daran, irgendetwas bei den Bürgerämtern zu verändern“, sagt OBM Burkhard Jung. „Das Sytem hat sich bewährt.“ Aber da gärt noch was. Von Burkhard Jung bekam Andreas Müller den Auftrag, die Idee eines Mobilen Bürgeramtes zu prüfen. Denn zwar erstreckt sich das Netz der Bürgerämter über das ganze Stadtgebiet, gerade in Randbezirken aber ist keine dieser Einrichtungen fußläufig erreichbar. Jetzt kann sich der OBM ein rollendes Amt ganz nach dem Prinzip der Fahrbibliothek vorstellen – mit veröffentlichten Vor-Ort-Zeiten im Amtsblatt. Größtes Hindernis bislang: Eine stabile Funk-Internet-Verbindung ins Intranet des Rathauses. „Denn es macht keinen Sinn, nur Anträge anzunehmen“, sagt Jung. „Sie müssen vor Ort bearbeitet werden können, dann nutzt es was.“
Dom und Bücherbus
In einem Kommentar von Gudrun Norbisrath in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom 10.7.2006 wird der Bogen vom Bücherbus bis zum Kölner Dom geschlagen und darauf hingewiesen, daß bei der (abgewendeten) Einkesselung der Doms durch Hochhäuser ähnliche Mechanismen greifen (sollten) wie beim Rotstiftschwingen im Bibliothekswesen.
Bücherbusse bringen Deutsches
Gemeinsam mit Öffentlichen Bibliotheken in ganz Japan hat das Goethe-Institut Tokyo aus Anlass des Veranstaltungsjahres „Deutschland in Japan 2005/2006“ das Projekt mit dem Titel
„Die Bücherbusse bringen Deutsches“ gestartet.
Bücherbusse stellen in Japan wie in Deutschland eine besondere Form von Bibliothek dar. Als rollende „Bibliotheksfiliale“ sind sie an solchen Orten im Einsatz, an denen es keine ständige Bibliothek gibt.
Einem regelmäßigen Fahrplan folgend steuern sie ihre Haltestellen, z.B. Schulen an, und ermöglichen so ihren Besuchern die Nutzung von Büchern und anderen Medien in der Nähe des Wohnortes, der Schule oder des Arbeitsplatzes.
Zum Aufbau bzw. zur Ergänzung eines Medienangebots mit Informationen und Literatur über Deutschland hat das Goethe-Institut Tokyo eine Medienbox mit 50 Büchern in japanischer Sprache speziell für den Einsatz in Bücherbussen zusammengestellt.
Für dieses Projekt hat Birgit Reim, Bibliothekarin der Fachstelle Dresden und Mitglied der Facharbeitsgruppe „Fahrbibliotheken“, einen informativen Artikel über die Geschichte der Fahrbibliotheken, speziell in Deutschland und Sachsen verfasst.
[zum Artikel]