Der Heimatanzeiger Online berichtet:
Die Stadt Quickborn habe die Bedienung der Ortsteile Heide und Renzel durch die Fahrbücherei zum 31. Dezember 2005 gekündigt, teilte der Leiter der Fahrbücherei, Dieter Buchholz, mit. Die Stadt berate über ein reduziertes Angebot mit geringeren Kosten und kürzeren Haltezeiten. Gegen die Kürzung seien in der Heide schon mehr als 300 Unterschriften gesammelt worden. Die Einstellung des Angebotes, die auch Thema in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses ist, werde von ihm sehr bedauert, erklärte Bibliothekar Dieter Buchholz: „Seit Oktober 1979 wird den Bewohnern in Heide und Renzel mit wöchentlichen Anfahrten des Bücherbusses ein umfangreiches Literatur- und Medienangebot zur Verfügung gestellt.“ Buchholz geht davon aus, dass bei den weiten Wegen zur Stadtbücherei nicht nur die Kinder, sondern auch viele Erwachsene bei der Schließung des Bücherbusses auf ihre Lektüre verzichten müssten. Von den 20 000 Medien der Fahrbücherei, die ihren Standort in Norderstedt-Friedrichsgabe hat, werden jeweils 4 500 Titel bei Büchern, Zeitschriften, DVD, Videos, CD, CD-Rom und Cassetten im Bus angeboten. Weitere Wünsche könnten im EDV-Katalog der Fahrbücherei oder im Bücherei-Internetkatalog bestellt werden. Diese Titel liegen in der Regel eine Woche später im Bücherbus für die Leser bereit. Da der Bus etwa 38 000 Einwohner bediene, gebe es auch einen ausreichenden Etat für Neuanschaffungen, für 1 200 bis 1 500 Titel im Jahr. Das Medienangebot und der neue Haltepunkt an der Ricarda-Huch-Straße führten 2005 in Quickborn zu einem deutlich höheren Ausleihergebnis: Die Zahlen dürften von 6 500 Medien in 2004 auf 8 500 in diesem Jahr steigen, so Dieter Buchholz. Durch ihre Bedienung von Grundschulen in Norderstedt sei die Fahrbücherei auch auf die Probleme eingestellt, die die Pisa-Studie aufzeigte, so der Leiter der Fahrbücherei: „Dem Team des Bücherbusses liegt die Lesemotivation der Kinder besonders am Herzen.“ Ein umfangreiches Erstleseangebot und aktuelle Titel wie Magisches Baumhaus, Kommissar Kugelblitz und Harry Potter sorgten dafür, dass Lesen auch im Multimedia-Zeitalter seine Chancen behalte.
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