Der „Fränkische Tag“ berichtet am 22. Februar 2006 unter der Überschrift „Der Landkreis würde ärmer werden“:
Ein Kronacher Urgestein wird es vielleicht bald schon nicht mehr geben: den Bücherbus. Seit 1964 gibt es die mobile Bücherei, die in 78 Ortschaften im Landkreis Station macht. Im 14-tägigen Rhythmus hält der Bus an etwa 80 Haltestellen. Dann können Groß und Klein durch die 4500 Bücher stöbern.
Im Kreistag wurde kürzlich über die Zukunft des Bücherbusses diskutiert. Es wird in Erwägung gezogen, dass es die mobile Einrichtung nicht mehr geben soll, sobald der mittlerweile 19 Jahre alte Bus nicht mehr funktionstüchtig ist oder sein Fahrer Toni Fischer in vier Jahren in Rente geht. Denn die Kosten für einen neuen Bücherbus seien zu hoch.
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Die Auflösung des Bücherbus bedeute, […]dass ein großer Teil der Kreisbevölkerung von Büchern abgeschnitten ist, „vor allem ältere Leute, die nicht mehr mobil sind, jüngere Kinder, die noch nicht an eine weiterführende Schule in Kronach gehen oder junge Mütter mit Kindergartenkindern. Viele würden wahrscheinlich enttäuscht sein, wenn der Bücherbus nicht mehr zu ihnen in den Ort kommt, denn damit würde eine Institution wegfallen, der Landkreis würde ärmer werden“.
Auch die Kinder der Kindergärten und Grundschulen in den Kreisgemeinden freuen sich immer sehr, wenn der Bücherbus an ihrer Einrichtung halte: „Die Kleinen stürmen schon immer richtig in den Bus hinein“, weiß Fahrer Toni Fischer. Das bestätigt auch Michaela Scherbel aus dem Kindergarten Rothenkirchen, der auch alle zwei Wochen angefahren wird. Sie schaue zusammen mit ihren Schützlingen die Bücher im Bus durch und suche dann Lesestoff aus, der den Kindern gut gefällt oder gerade zum Thema passt, das in der Gruppe behandelt wird. So hat der Bücherbus nicht immer die gleiche Auswahl: „Wir wechseln die Bücher natürlich aus, und wenn jemand etwas Spezielles, zum Beispiel für ein Referat braucht, und wir das nicht gleich dabei haben, bringen wir es eben das nächste Mal mit“, erklärt Rudolf Pfadenhauer. Er hofft, dass es vielleicht doch wieder einen neuen Bus gibt, sobald der jetzige nicht mehr einsatzfähig ist. Vielleicht bestünde ja die Möglichkeit, dass sich der Bücherbus auf andere Landkreise ausdehnen lässt. „Auch wenn das nicht sehr realistisch ist“, räumt Pfadenhauer ein. Aber die Hoffnung gibt er nicht auf: „Es gibt ja immer mal wieder Busse, die günstig zu haben sind“, spekuliert er.
einfach mal in Bildung i n v e s t i e r e n – und wenn es ein neuer Bücherbus ist? Du armes Land der „Dichter und Denker“ …