Nun wird es also auch bald um die rollende Bibliothek aus der Kreisbibliothek in Kempen geschehen sein, wie die Westfälische Zeitung Online berichtet:
Die Tage des Bücherbusses sind gezählt. Dass aufgrund steigender Kosten die mobile Literatur-Versorgung nicht mehr auf Dauer aufrecht zu erhalten sein würde, diskutierte der Kreis-Kulturausschuss bereits Ende April. Doch jetzt werden die Pläne konkreter.
Ein komplexer Rundumschlag ist in Vorbereitung: In Kempen soll es keine stationäre Kreisbücherei mehr geben, sondern lediglich eine normale Stadtbücherei. Das heißt: Der Kreis gibt seine Beteiligung an der gemeinsamen Bücherei auf. Bereits Ende Juni hatte Landrat Peter Ottmann den Kempener Bürgermeister Karl Hensel zu einem ersten Gespräch eingeladen.
„Es spricht vieles für die Annahme“, so jetzt Kreis-Kulturdezernent Leo Peters, „dass zum Zeitpunkt des Trägerwechsels auch kein Bedarf mehr für eine Fahrbücherei besteht.“
Veränderungen stehen dann für Grefrath, Schwalmtal, Niederkrüchten an. Die werden jetzt noch vom Bücherbus versorgt. Auf lange Sicht benötigen sie jedoch eine eigene Bücherei benötigen, zum Beispiel in Kooperation mit Pfarrden oder Schulen.
Gespräche mit den Bürgermeistern von Niederkrüchten und Schwalmtal habe es bereits gegeben, so Dezernent Peters im Kreis-Kulturausschuss. „Der Kreis muss sich unbedingt einbringen und beratend helfen“, erklärte Dieter Hehnen (CDU) und erntete Zustimmung von allen Mitgliedern des Kulturausschuss.
So sollen die Medien, die noch im Bücherbus angeboten werden, den Gemeinden als Starthilfe für eine eigene Bücherei dienen. Auch in Personalfragen soll der Kreis den Gemeinden unter die Arme greifen.
Bis zur nächsten Kulturausschuss-Sitzung am 27. November sollen die Gespräche mit der Stadtverwaltung Kempen abgeschlossen sein und ein Zeitrahmen feststehen. Hehnen sprach sich für einen langsamen Veränderungsprozess aus: Nicht Ende 2006 soll die Kündigung erfolgen, sondern im Frühjahr 2007, so dass es erst Ende 2008 in Kempen keine Kreisbücherei mehr gibt.
Dezernent Peters sieht in den neuen stationären Büchereien einen Fortschritt in der Qualität der Literatur-Versorgung. Doch Marianne Lipp (Grüne) aus Niederkrüchten bedauerte: „Solch einen Versorgungsgrad werden wir nie mehr haben.“