Zurückhaltend reagieren die Macher der Studie „Not am Mann“ auf Pläne von Aufbau-Ost-Minister Wolfgang Tiefensee (SPD), die Abwanderung junger Frauen mit mobiler ärztlicher Versorgung und – man höre und staune – Fahrbibliotheken stoppen zu wollen.
Roman-Tipp
Aus aktuellem Anlaß ein Literatur-Tipp:
Sansom, Ian:
Bücher auf Rädern : ein Roman aus der irischen Provinz.
ISBN 978-3-492-27123-3
Israel Armstrong, motivierter Jungbibliothekar, Dufflecoat-Träger und Vegetarier, macht sich auf den Weg in die nordirische Provinz, um dort seine erste Stelle anzutreten. Doch anstatt in der erwarteten schmucken Kleinbibliothek findet er sich in einem alten Bücherbus auf den Straßen Antrims wieder. Die Landschaft ist durchaus pittoresk, bevölkert von Hühnern, Schafen und sturen Ureinwohnern. Doch was fehlt, sind 15.000 Bücher. Welcher ausdauernde Leser konnte sich unbemerkt diesen üppigen Bestand an Lektüre sichern? Und wo gibt es hier einen trinkbaren Cappuccino und eine anständige Zeitung? Mit dem Mut der Verzweiflung begibt sich Israel auf die Suche nach Antworten. Schräg, komisch und herzerwärmend irisch das erste Abenteuer eines zufälligen, aber einzigartigen Nachwuchsdetektivs.
(Verlagstext)
Ich habe den Roman erst zur Hälfte „durch“, das Ganze liest sich durchaus amüsant, ist aber nun auch nicht DER Riesenknüller, der im Klappentext angekündigt wird. Trotzdem recht kurzweilig und wegen des Themas sollte dieser „Fast-Krimi“ in jeder Fahrbibliothek ein Grundbestandstitel sein.
Pferde als mobile Bibliotheken?
Unvorstellbar? Doch, alles schon dagewesen; nicht nur Kamele dienten und dienen noch der Verbreitung von Lesestoff, sondern – wie der Beitrag im Blog Lese-Gedanken schildert – auch Pferde, damals in einem Bibliotheks-Projekt in Eastern Kentucky von 1935 – 1943.
Regionaltreffen in Lüneburg
Vor kurzem konnten die Leiter der Fahrbibliotheken Niedersachsens, Hamburg und Bremen anlässlich ihres alljährlichen und diesmal 10. Regionaltreffen den neuen „Bücherbus“ aus Stormarn, eigentlich ein Büchereifahrzeug auf LKW-Basis, besichtigen. Kollege Stiller war mit seinem im Dezember 2006 in Dienst gestellten Gefährt von Stormarn zum Tagungsort nach Lüneburg in die Büchereizentrale gekommen und berichtete – mit Recht – voller Stolz von den ersten Erfahrungen im Ausleihbetrieb.
Mit Klick auf das folgende Foto wird eine Bildergalerie sichtbar:
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Der neue "Bücherbus " aus Stormarn |
Außerdem standen Themen wie „Auswertung der Fahrbibliotheksumfrage von 2006“, „Profilbildung einer Bibliothek am Beispiel der FB Cuxhaven“ sowie „Arbeit mit Senioren“ auf der Tagesordnung.
Ausführliche Informationen liefert das Protokoll des 10. Regionaltreffens.
Zwei gebrauchte Bücherbusse zu verkaufen
Zwei ehemalige Bücherbusse aus dem „Fuhrpark“ der Stadtbibliothek Köln werden von der Gebr. Siep GmbH & Co. KG angeboten:
Die nachfolgenden Bilder beziehen sich leider nur auf den 18 m langen Bus (Vetter).
1. Zulassung Mai 1980
Km-Leistung 104.000
1. Hand
Fahrzeug ist fahrbereit
VB € 15.000,00
Für dieses Fahrzeug wurden im Jahre 2005 und 2006 Reparaturen von der Firma Walter Vetter GmbH in Fellbach durchgeführt von insgesamt € 45.825,24. Die Rechnungen können im Original vorgelegt werden.
Fotos sind mittlerweile offline
Für den 12m langen Bus ( Daimler-Benz) liegen z. Zt. keine Bilder vor.
1. Zulassung Dezember 1978
Km-Leistung ca. 100.000
1. Hand
VB € 7.000,00
ohne TÜV
Beide Busse stehen auf dem Firmengelände, Girlitzweg 30 in 50829 Köln, und können jederzeit bei vorheriger Terminabsprache unter der Rufnummer 0221 / 49 60 33 besichtigt werden.
Beide Busse werden im Paket angeboten.
Die Null-Emissions-Fahrbibliothek
Via INFOBIB erreichte uns folgende Meldung:
Mit einer selbst gebauten “Fahrrad-Bibliothek” strampelt ein junger Japaner kreuz und quer durch seine Heimat, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Seit mehr als zwei Jahren ist Kazuhiro Doi (28) auf Achse und zieht einen Anhänger mit einem hölzernen Wasserrad hinter sich her, auf dessen Schaufelblättern Bücher zur Umweltproblematik und anderen Themen stehen, wie die Zeitung “Yomiuri Shimbun” am Dienstag berichtete. Doi erwirbt die Bücher und verteilt sie an öffentliche Bibiotheken oder interessierte Passanten. “Bis ich dreissig bin, will ich die Bibliotheken im ganzen Land geschafft haben”, zitierte ihn das Blatt.
Köln: Finanzierung wieder städtisch?
In einem Nebensatz berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger am 23.4.2007 über eine nicht unwichtige Änderung beim Kölner Bücherbus:
[…] Und auch der Bücherbus soll wieder auf Kosten der Stadt fahren. Zwischenzeitlich hatte ein Förderverein den Betrieb sicher gestellt.
Oberhausen: Medienkompetenz auf Rädern
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtete am 2. April 2007 ausführlich über den Bibliotheksbus in Oberhausen.
Zum vollständigen Artikel
Offenbach: CDU will weniger Geld für Bücherbus ausgeben
Die vom Magistrat vorgelegten Kosten zum Kauf eines neuen Bücherbusses sind aus Sicht der CDU zu hoch. In einem Änderungsantrag fordert die Fraktion, die Ausgaben von 420500 auf 300000 Euro zu reduzieren. Es stehe außer Frage, dass ein neuer Bücherbus nötig sei, heißt es in der Begründung. Fraktionschef Peter Freier beruft sich auf eine Internet-Recherche. Ausgehend davon, dass bei der europaweiten Ausschreibung aktuelle Grenzwerte der Schadstoffbelastung berücksichtigt werden, hätten andere Kommunen preisgünstigere Lösungen gefunden. Dabei wurden Aufbauten auf ein Lkw-Fahrgestell gesetzt.
Außerdem regt die CDU an, den neuen Bus hell zu lackieren. So könnte die Stadt die Außenfläche für Werbung vermieten. Die Einnahmen könnten für den Betrieb der fahrenden Bibliothek verwendet werden.
aus der Frankfurter Rundschau v. 21.03.2007