Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtete am 2. April 2007 ausführlich über den Bibliotheksbus in Oberhausen.
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Autor: Weyh
Offenbach: CDU will weniger Geld für Bücherbus ausgeben
Die vom Magistrat vorgelegten Kosten zum Kauf eines neuen Bücherbusses sind aus Sicht der CDU zu hoch. In einem Änderungsantrag fordert die Fraktion, die Ausgaben von 420500 auf 300000 Euro zu reduzieren. Es stehe außer Frage, dass ein neuer Bücherbus nötig sei, heißt es in der Begründung. Fraktionschef Peter Freier beruft sich auf eine Internet-Recherche. Ausgehend davon, dass bei der europaweiten Ausschreibung aktuelle Grenzwerte der Schadstoffbelastung berücksichtigt werden, hätten andere Kommunen preisgünstigere Lösungen gefunden. Dabei wurden Aufbauten auf ein Lkw-Fahrgestell gesetzt.
Außerdem regt die CDU an, den neuen Bus hell zu lackieren. So könnte die Stadt die Außenfläche für Werbung vermieten. Die Einnahmen könnten für den Betrieb der fahrenden Bibliothek verwendet werden.
aus der Frankfurter Rundschau v. 21.03.2007
Büchereiverträge Kreis Stormarn: Ergebnis der Umfrage „bedauerlich“
[…] „Das ist ein bedauerliches Ergebnis“, sagte SPD-Ausschussmitglied Carola Sense zu den Ergebnissen einer Umfrage zu den Auswirkungen der Kündigung der Büchereiverträge durch den Kreis. Sie meinte damit jedoch nicht die Resultate an sich, sondern dass Städte wie Bad Oldesloe und Ahrensburg sowie die Ämter Bad Oldesloe-Land und Trittau bis gestern gar nicht geantwortet haben. Der Ausschuss entschied sich daher, auf aussagekräftigere Ergebnisse zu warten und das Thema bis zur nächsten Sitzung (21. Mai) zu vertagen. „Da jedoch jetzt schon Verschlechterungen sowohl bei der Fahrbücherei als auch an einige Standortbüchereien eingetreten. […]
Kreis Stormarn: Zukunft der Fahrbücherei ungewiss
Drei weitere Gemeinden steigen aus der Finanzierung aus
Bad Oldesloe – Die Fahrbücherei fährt zwar auch nach der Kündigung der Bücherei-Verträge durch den Kreis noch, doch der Motor stottert bereits. Nach Grabau sind auch drei Gemeinden des Amtes Bargteheide-Land ausgestiegen, wollen sich nicht an der Finanzierung des Bücherbusses beteiligen. „Bis Ende 2009 haben wir jetzt zwar Verträge, aber was danach kommt, ist völlig offen“, sagt Frank Stiller, Leiter der Fahrbücherei. Einige Kommunen hätten ihm bereits signalisiert, 2010 ebenfalls auszusteigen. Die Existenz der rollenden Bibliothek wäre dann stark gefährdet.
Die ungewisse Zukunft bestätigte auch Matthias Grothusen von der Bücherei-Zentrale Schleswig-Holstein, die die Fahrbücherei zu einem Drittel finanziert: „Vorerst ist der Bestand gesichert, aber was nach 2009 passiert, muss man abwarten. Vielleicht steigt ja der Kreis dann wieder ein.“
[…]
Kreis Soest: Diebe stoppen Bücherbus
Wegen eines Einbruchs am vergangenen Wochenende, bei dem auch der Laptop für die Ausleihe Beute der Diebe wurde, kann der Bücherbus [im Kreis Soest] am Montag, 5. März 2007 […] und am Dienstag, 6. März 2007 […] nicht auf Tour gehen. Das teilt Margarete Baron-Schulte, Leiterin der Kreisfahrbücherei, mit und bittet um Verständnis.
Soltau: Neue Sparrunde
die Walsroder Zeitung berichtet am 23.2.2007:
Der Fahrbücherei im Kreis Soltau-Fallingbostel droht eine neue Sparrunde: Diesmal will der Kreis zum 1. März die Fahrerstelle für den Bücherbus streichen, Büchereileiterin Antje Engelmann wäre dann erstmals allein unterwegs. Die Idee von Landrat Manfred Ostermann: Ehrenamtliche Helfer sollen an den Haltepunkten einspringen, um die hauptamtliche Kraft zu unterstützen. Die Städte und Gemeinden sind aufgerufen, entsprechende Ehrenamtliche anzusprechen – bislang allerdings liegen beim Landkreis noch keine verbindlichen Zusagen vor. [Zeitungsaufruf zu ehrenamtlicher Mitarbeit]
Kreis Viersen/Kempen: Aus für den Bücherbus 2008
Die Westdeutsche Zeitung vermeldet am 24.2.2007 das Ende des Bücherbusses im Kreis Viersen für das Jahresende 2008:
[…] Für den Bücherbus, der ebenfalls in Regie des Kreises vom Standort Kempen aus kleinere Orte wie St. Hubert oder die Grenzgemeinden versorgt, kündigte [Kreis-Kulturdezernent] Peters das Auslaufen Ende 2008 an. Ursprünglich war von 2007 die Rede – Galgenfrist also für die rollende Bibliothek.
„Manche Dinge gehen eben nicht“
Neuköllns Bildungsstadtrat Schimmang erklärt Schülern, warum er ihren Bücherbus abschafft
aus der Berliner Zeitung vom 13.02.2007
Das Bekenntnis klingt überzeugend: „Ich trage die Hauptschuld!“, sagt Neuköllns Bildungsstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD) zu den acht Schülern, die vor ihm auf dem Hof der Grundschule am Sandsteinweg stehen. Und er verstehe sogar, dass sie böse auf ihn seien. „Aber was soll ich machen, wenn ich kein Geld habe?“, fragt der Stadtrat rhetorisch sicher und schaut in die Gesichter der Kinder. Die scheinen langsam zu begreifen, dass die Neuköllner Sparpolitik jetzt ihre Fahrbibliothek erwischt hat.
Am 27. Februar fährt der Bücherbus zum letzten Mal durch Neukölln. Neukölln muss dieses Jahr 8,4 Millionen Euro sparen, Schimmangs Bildungs- und Kulturbereich ist mit einer Million Euro beteiligt. Also hat der Stadtrat entschieden, die Fahrbibliothek abzuschaffen. Drei Stellen fallen weg, 100 000 Euro Lohnkosten werden gespart. Und nach 26 Jahren hätte sowieso ein neuer Bus für etwa 250 000 Euro gekauft werden müssen, diese Summe hätte der Bezirk erst recht nicht bezahlen können, sagt Schimmang.
Für Marcel Draeger passt das alles nicht zusammen. Jeden Freitag, wenn der Bücherbus auf dem Hof seiner Schule hielt, lieh sich der Zehnjährige Bücher und Kassetten aus, manchmal gleich 20 Stück. „Die Politiker fordern doch immer, dass wir mehr lesen sollen. Und jetzt schließen sie den Bücherbus?“, sagt der Zehnjährige. Er und zwei weitere Kinder haben mit ihren Freunden Unterschriften gesammelt und an die Redaktion im Kinderkanal (Kika) geschrieben. In der Sendung „logo“ müssen Erwachsene auf die Fragen der Kinder antworten.
So auch Schimmang: Er schlägt den Kindern vor, in die vier verbleibenden Neuköllner Büchereien zu gehen. Oder mit ihren Eltern einen „Bibliotheksausflug“ zu machen. Überhaupt sei der Bücherbus nur ein „Hilfsmittel“. „Eine richtige Bücherei gehört in ein festes Gebäude“, behauptet Schimmang.
Ein Mädchen sagt, sie müsse jetzt 30 Minuten mit dem Rad in die Bücherei fahren. Schimmang erzählt von früher: Da sei er als Zehnjähriger mit seinem Roller vom Hermannplatz bis nach Britz gefahren, eine Stunde habe das gedauert. Da könne doch eine halbe Stunde nicht zu viel sein. Viele Ideen haben die Schüler, um den Bücherbus zu retten. Einen Trödelmarkt würden sie organisieren, bei jeder Ausleihe einen Euro bezahlen, Sponsoren suchen. Nach einer halben Stunde beendet Schimmang die Runde: „Manche Dinge gehen eben nicht!“
Der Beitrag läuft am Dienstag, 20. Februar, um 16.50 Uhr in der Sendung „Logo“ im Kinderkanal.
Märkischer Kreis: Klage eingericht
Die Westfalenpost berichtet am 9.2.2007:
Bücherbus: Klage gegen Kreis
Menden. Der Unterstützerkreis „Rettet den Bücherbus“ verklagt den Kreis. Fristgemäß hat er durch seinen Anwalt Norbert Burke Klage beim Verwaltungsgericht Arnsberg die Klageschrift eingereicht. Sie richtet sich gegen die durch den Kreis und den Kreistag festgestellte Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens „Rettet den Bücherbus“.
Nach Auffassung des Unterstützerkreises ist das Bürgerbegehren entgegen den Ausführungen des Märkischen Kreises im Widerspruchsbescheid zulässig. Nun muss das Verwaltungsgericht in Arnsberg über die Zulässigkeit entscheiden. […]
Die Dienstleistungsgesellschaft Verdi übernimmt die Kosten des Rechtsstreits (Widerspruchsverfahren und Klageverfahren) zu übernehmen.
Verdi hat deutlich gemacht, dass Bildung eine der wichtigsten Vorraussetzungen für die Entwicklung der Persönlichkeit sei und für die Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben darstelle. […]