Weil sie in ihrer Freizeit viel lesen, wollen sich die Mini-Tollitäten mit Prinz Dominik , Bauer Benedikt und Jungfrau Charlotte für den „Bücherbus“ einsetzen. Am 17. Februar (15.15 Uhr) besucht das Kinderdreigestirn den Bus bei seinem Halt in Widdersdorf […]
gefunden im Kölner Stadtanzeiger vom 2. Februar 2006
Autor: Weyh
Kreis Soest: Bücherbus fährt wieder – bis 2008
Die Pressestelle des Kreises Soest meldet am 20. Januar 2006:
Kreistag beschließt einstimmig Kompromiss – Bürgerbegehren als unzulässig erklärt
Der Kreis Soest wird den Bücherbus zunächst bis zum Jahr 2008 weiter betreiben. Diesen Beschluss hat der Kreistag während einer Sondersitzung am Donnerstag, 19. Januar, einstimmig gefasst.
Vorausgegangen waren umfangreiche interfraktionelle Verhandlungen. Der vom Kreistag abgesegnete Kompromiss sieht vor, eine Projektgruppe mit Vertretern der Verwaltung, der Politik und der IG Bücherbus zu bilden. Das Team soll ein Konzept für die Fahrbücherei erarbeiten, das beispielsweise den Tourenplan, die Bildung eines Förder- oder Trägervereins, die Einnahme von Gebühren und ein mögliches Sponsoring regelt.
Mit dem Beschluss wurde auch festgelegt, dass der Kreis Soest für die Jahre 2006, 2007 und 2008 jährlich 150.000 Euro für den Betrieb der Fahrbücherei zur Verfügung stellt. Einnahmen darüber hinaus sollen bei der Fahrbücherei verbleiben.
Bei einem technischen Versagen des Fahrzeugs soll keine Ersatzbeschaffung stattfinden. 2008 wird nach dem Willen des Kreistags eine Evaluation erfolgen. Dann soll auch eine Entscheidung über die weitere Zukunft der Fahrbücherei gefällt werden.
In einem zweiten Beschluss ist der Kreistag mehrheitlich einer Beanstandung des Kreistagsbeschlusses vom 15. Dezember 2005 durch den Landrat beigetreten, mit dem das Bürgerbegehren „Fahrbücherei“ für zulässig erklärt worden war. Damit bestätigte das Parlament die Rechtsauffassung, dass die Begründung des Bürgerbegehrens und der damit verbundene Kostendeckungsvorschlag für die Weiterführung der Fahrbücherei im bisherigen Umfang den gesetzlichen Anforderungen nicht genügten. Die CDU stimmte dafür, die BG und SO-Abgeordneter Raubaum dagegen. Weil SPD, FDP und Bündnisgrüne sich enthielten, machten sie letztlich den Weg frei für den zuvor verabschiedeten Kompromiss.
Esslingen: 2006 soll der neue Bücherbus bestellt werden
[…] 2006 wird das Jahr des neuen Bücherbusses. Nein, so optimistisch, dass man im nächsten Jahr bereits den Bücherbestand aus dem alten Fahrzeug in ein funkelnagelneues umräumen könnte, ist in Esslingen niemand. Aber Roland Karpentier, der Sprecher der Stadt, sagt: „Der Oberbürgermeister ist optimistisch, dass wir im kommenden Jahr einen neuen Bücherbus bestellen können.“ Und auch Ulrich Koch, der Leiter des Bücherbusses, träumt schon einmal von einem neuen Gefährt. Wie bedrohlich die Situation für den „Streetworker der Stadtbücherei“ (Koch) ist, haben die Verantwortlichen immer wieder betont. Fast dauernd kommt es in dem altersschwachen Bus zu Pannen. In diesem Winter ist bereits einmal die Heizung ausgefallen. Und auch die Batterien haben bereits gestreikt.
Kann man solch vergleichsweise kleine Reparaturen noch relativ schnell erledigen, so fürchtet Koch den aus seiner Sicht unausweichlichen Tag, an dem der Bus endgültig den Geist aufgibt. Wenn dieses Ereignis tatsächlich eintreten würde, bevor der neue Bus geliefert ist, hätte das aus Kochs Sicht fatale Folgen: „So einen Service wie den Bücherbus muss man regelmäßig anbieten. Wenn wir also tatsächlich einmal über einen längeren Zeitraum hinweg nicht fahren könnten, wäre die ganze Arbeit bisher umsonst gewesen.“
Damit dies nicht geschieht, ist Oberbürgermeister Jürgen Zieger schon einmal kräftig auf Sammeltour gegangen. 130 000 Euro an Spendenzusagen liegen bereits vor – unter anderem hat sich die Stiftung Hans Weiler mit einem namhaften Betrag engagiert. Und das kommende Jahr haben die Stadtbücherei und die Verwaltungsspitze zumindest inoffiziell zum Jahr des Bücherbusses erklärt. Bei vielen Gelegenheiten wird man die Bürger um Spenden für den Bildungsbus bitten.
[…] Und vielleicht, so die Hoffnung von Ulrich Koch, findet sich ja doch noch ein großzügiger Sponsor oder gar ein Mäzen, der den Traum vom neuen Bus noch ein wenig schneller wahr werden lässt. […]
300 000 Euro, so die momentane Schätzung, würde ein optimal ausgestatteter neuer Bücherbus kosten. Aber auch mit 260 000 Euro ließe sich schon etwas Ordentliches machen. Und vielleicht, so die Überlegungen, kann man ja sogar noch einmal Geld sparen, denn die hohen Kosten entstehen auch dadurch, dass man aus einem bestehenden Bus alle Innereien ausbauen muss. Die Überlegung, den Bus in ein leeres Lkw-Chassis einzubauen, haben sich zwar mittlerweile zerschlagen. Geprüft wird aber, ob man die notwendigen Einbauten nicht in eine leere Bushülle hineinplanen kann.
„Jede Schraube zählt!“ Mit diesem Motto gehen die Verantwortlichen auf die Suche nach Sponsoren für den Bücherbus. Ein bisschen moderner als das Modell dürfte er schon sein.
[aus der Stuttgarter Zeitung vom 30.12.2005]
Hamburg: Ausleihverkehr nach Fahrplan
Das Hamburger Abendblatt berichtete am 20.12.2005 in Teil 3 seiner Reihe über die Hamburger öffentlichen Bücherhallen über die Hamburger Bücherbusse.
Lohmar: Aus für den Büchereibus
Ab sofort fährt der Büchereibus nicht mehr, das heißt, es findet auch keine Ausleihe mehr statt.
Der Büchereibus wurde für 11.560 € an eine dänische Filmbus-Firma verkauft, die das Fahrzeug an ihren Drehorten einsetzen wird. Die Überführung war aus Termingründen nur in dieser Woche möglich. Der Erlös aus dem Verkauf wird für den Kauf eines Fahrzeugs zur Verfügung gestellt, sobald sich eine ehrenamtliche Bürgerinitiative als Ersatz für den Büchereibus gebildet hat.
gefunden auf der Homepage der Stadtbücherei Lohmar
fahrbibliothek.de
Die Seite fahrbibliothek.de ist überarbeitet worden.
Gedacht ist die Seite in erster Linie als Anlaufpunkt im Netz, über den man mittels einer einfachen, einprägsamen URL den Webauftritt einer lokalen Fahrbibliothek erreichen kann. Durch Anklicken des entsprechenden Orts- bzw. Landkreis-Namen gelangt man schnell zur Internetseite der gewünschten Fahrbibliothek – ohne daß man sich ellenlange URLs merken muß.
Kreistag Soest: Bürgerbegehren Bücherbus zulässig
weiter geht es in der unendlichen Geschichte rund um den Bücherbus im Landkreis Soest. Aus dem Soester Anzeiger vom 16.12.2005:
[…] Das war eine ganz neue Erfahrung im Soester Kreistag bei der Diskussion um den Bücherbus: Es gibt nicht nur eine rechnerische, sondern auch eine tatsächliche Mehrheit jenseits der CDU. […]
CDU und Kreisverwaltung wollten das Volksbegehren zur Wiedereinführung des Bücherbusses dadurch abschmettern, dass sie es für unzulässig erklärten. Dann hätte man sich inhaltlich gar nicht mehr mit dem Thema befassen müssen.
Für die anderen Fraktionen liegt die juristische Auffassung der Kreisverwaltung aber am äußeren Rand der unter Verwaltungsjuristen vertretenen Meinungen. Mit 31:30 Stimmen stellte der Kreistag in geheimer Abstimmung die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens fest. […]
Der Kreistag konnte sich nach dem Beschluss über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens nicht dazu durchringen, einen Beschluss zu fassen, wie es seiner Auffassung nach nun mit dem Bücherbus weitergehen soll.
Die Lage ist restlos verfahren: Wird der Kreistagsbeschluss beanstandet, droht ein jahrelanger Prozess mit der Interessengemeinschaft Bücherbus. Stimmt der Kreistag – wie von der IG Bücherbus gefordert – für den uneingeschränkten Weiterbetrieb des Bücherbusses, entstehen jährliche Kosten von über 300 000 Euro. Und das wollen einige Fraktionen, die für die Zulässigkeit gestimmt haben, aber nicht. Sie wollen eine abgespeckte Form der Fahrbücherei. Stimmt der Kreistag für diese Lösung, gibt es aber einen Bürgerentscheid, wenn die IG Bücherbus ihren Antrag nicht zurückzieht.
Eine schnelle Lösung liegt nur in Gesprächen zwischen Politik, Verwaltung und der IG Bücherbus. Letztere signalisierte, dass sie kompromissbereit sei. […]
Kreis Soest: Ense will Bücherbus!
Die Diskussion im Kreis Soest um die Zukunft des Bücherbusses geht weiter. Der Soester Anzeiger berichtet am 6.12.2005:
SPD korrigiert CDU-Aussage im Soester Kreistag: Noch keine Lösung gefunden
ENSE · SPD-Ratsfrau Marianne Neumann hat vergangene Woche in der Sitzung des Hauptausschusses ihre Kollegen von der CDU aufgefordert, eine Ausssage der Unions-Fraktionschefin Eva Irrgang im Kreistag zu revidieren. Die hatte Ende November bei der Beratung über die Beibehaltung des Bücherbusses mitgeteilt, die Gemeinde Ense habe inzwischen eine andere Lösung gefunden; nur in Welver gebe es noch Interesse.
Marianne Neumann verwies auf einen entsprechenden Beschluss des Enser Gemeinderates, wonach durchaus weiterhin großes Interesse an dem Bücherbus-Service besteht. Die Kommunalverwaltung war seinerzeit sogar aufgefordert worden, gemeinsam mit anderen Gemeinden nach einer vernünftigen Lösung zu suchen. Neumann: „Die ist bislang aber noch nicht gefunden!“
Bekanntlich befürworten Sozialdemokraten, die Bürgergemeinschaft und die Grünen im Kreisparlament die Beibehaltung des Bücherbusses bis zum Jahr 2010. Der Kreistag entscheidet endgültig am 15. Dezember
Bücher auf Rädern
aus der Freien Presse vom 5.12.2005:
Fahrbibliotheken gehören zu meist besuchten kulturellen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt
Halle (ddp-lsa). Sie gehören zu den meist besuchten kulturellen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt. Die acht Fahrbibliotheken im Land haben mit etwa 450 Haltestellen über 80 000 Besucher im Jahr.
Fahrbüchereien übernehmen die bibliothekarische Grundversorgung, insbesondere in Regionen mit einer geringen Besiedlungsdichte oder an Randzonen von Ballungsgebieten. Eine herausragende Eigenschaft der Bücherbusse ist ihre Flexibilität, so können auch kleinste Siedlungen versorgt werden. «Fahrbibliotheken können auf Veränderungen in der Orts- und Bevölkerungsstruktur schnell reagieren«, sagt Martina Schulz von der Landesstelle für öffentliche Bibliotheken in Halle. So könnten Haltepunkte und Haltezeiten relativ einfach verändert werden. Gerade bei der Flaute in den öffentlichen Kassen sei es wichtig, bibliothekarische Arbeit zu zentralisieren. »Nicht in jeder Gemeinde muss eine Bibliothek eingerichtet werden. Fahrbüchereien können diese Aufgabe für ein ganzes Kreisgebiet übernehmen», erläutert Schulz.
Gegenwärtig gibt es in Sachsen-Anhalt noch acht Fahrbibliotheken, 1994 waren es noch zwölf. In den Kreisen Mansfelder Land, Merseburg-Querfurt, Salzwedel und Stendal werden die Bücherbusse von den Landratsämtern finanziert, in Halle und Magdeburg unterhalten die Städte die Fahrbüchereien. Alternative Trägerkonzepte gibt es in den Landkreisen Köthen und Weißenfels, dort betreiben ein soziokultureller Verein beziehungsweise ein regionales Reiseunternehmen den fahrbaren Medienverleih.
Die zumeist schwierige Kassenlage der Kommunen stellt auch die Fahrbibliotheken vor die Existenzfrage. So wurden in den vergangenen Jahren im Burgenlandkreis zwei Fahrbüchereien eingestellt, und auch im Mansfelder Land und im Landkreis Stendal wurde jeweils ein Bücherbus stillgelegt. Doch es gibt auch positive Signale. «Wir sind froh, dass uns erst kürzlich der Landkreis die Finanzierung für die nächsten drei Jahre zugesichert hat», sagt Bibliotheksleiter Manfred Güßfeld von der Stadt- und Kreisbibliothek Osterburg-Stendal.
Die acht Fahrbibliotheken haben insgesamt etwa 214 00 Medien an Bord, von Belletristik, Kinderliteratur und Comics über Sach- und Fachliteratur bis hin zu Zeitschriften, DVDs, CDs und Hörbüchern. 2004 wurden an den etwa 450 Haltestellen über 440 000 Medien entliehen. Aber auch bei Projekttagen an Schulen und Jugendclubs oder Kulturmärkten sind Fahrbüchereien dabei, an Bord sind dann Autoren oder Kleinkünstler.
Fahrbibliotheken tragen auch zur Chancengleichheit bei. «Gerade Kinder und ältere Menschen, aber auch sozial Schwache sind meistens nicht so flexibel wie die berufstätigen Bewohner des Ortes, die ohne größere Probleme in die Bibliothek der nächst größeren Stadt fahren können», erklärt Martina Schulz.