Aus dem Badischen Tageblatt vom 21.6.2005:
Der Bücherbus rollt vorerst weiter: Der Hauptausschuss hat gestern Abend die Entscheidung über den Vorschlag der Verwaltung, die rollende Kultureinrichtung abzuschaffen, bis zum Spätsommer vertagt. […]
[zum vollständigen Artikel]
Autor: Weyh
Aus für den Bücherbus in Baden-Baden
aus dem Badischen Tageblatt vom 16.6.2005:
[…] Wie berichtet, stehen vor allem die so genannten freiwilligen Leistungen der Stadt Baden-Baden im Zuge der Haushaltskonsolidierung auf dem Prüfstand. Dazu gehören alle Leistungen, zu denen eine Stadt nicht verpflichtet ist. „Vertretbar und geboten“ sei deshalb das Aus für den Bücherbus.[…]
[zum vollständigen Artikel]
FAZ-Artikel zur Frankfurter Fahrbibliothek
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung / Rhein-Main Zeitung vom 10.6.2005 wird die Frankfurter Autobücherei ausführlich vorgestellt.
[zum FAZ-Artikel vom 10.6.2005]
Fahrbücherei Soltau: Totgesagte leben länger
Entspannte Gesichter bei Gästen und beim Geburtstagskind: Die Entscheidung der CDU-Kreistagsfraktion, den Bücherbus des Landkreises doch zu erhalten (WZ berichtete), prägte auch die Feier zum 30-jährigen Bestehen der Fahrbücherei am Sonnabend im neuenkirchener Schroers Hof. Mit zahlreichen Besuchern stieß Fahrbuch-Leiterin Antje Engelmann angesichts dieser Nachricht gern – auf die nächsten drei Jahrzehnte der rollenden Bücherei? – an.
Neuenkirchen. Trotz eines bunten Geburtstagsprogramms mit Kinderlesung, Diashow „30 Jahre Fahrbücherei“, einer Gedankenreise zum Thema „Die Welt im Regal“, einer humorvollen Lesung mit Musik rund ums Buch und dem zehnjährigen Bestehen der Neuenkirchener Ortsbücherei, war doch der Beschluss der CDU-Kreistagsfraktion das Gesprächsthema Nummer eins im „Schroers Hof“. „Als wir die Einladung zu dieser Feier auf den Weg gebracht haben, hat es nicht nur Begeisterung gegeben“, so Landrat Hermann Söder in seinem Grußwort. Aber in diesem Falle habe sich glücklicherweise ein altes Sprichwort bewahrheitet: „Totgesagte leben länger.“
Söder befürchtete, dass die Menschen, die keine Bücherei vor Ort hätten, Hürden wie lange Autofahrten nicht auf sich nehmen würden, wenn die Fahrbücherei nicht mehr zu ihnen käme. Dabei sei Lesen Voraussetzung für unser Bildungssystem. „Und der Landkreis hat zudem die Verpflichtung, einen Ausgleich zu schaffen zwischen den zentralen Orten und denen in einer Randlage“, nannte er ein weiteres Argument für den Bücherbus.
Dieter Leinecker, Bürgermeister von Neuenkirchen, erinnerte daran, dass die Einrichtung nicht zum ersten Mal auf dem Prüfstand stehe und rief dazu auf, in Zukunft verstärkt ehrenamtliche Hilfe und Sponsoren einzufordern. Auch in seinen Augen stelle Lesekompetenz mehr denn je die Voraussetzung für Erfolg im Leben dar.
Soltau / Walsrode: Geburtstagsgeschenk für die Fahrbücherei
Walsrode. Die CDU-Kreistagsfraktion hat pünktlich zur Geburtstagsfeier der Kreisfahrbücherei am Freitag in Neuenkirchen ein ganz besonderes Geschenk parat. Die Unionsfraktion will beantragen, dass im Kreishaushalt 2006 für die Fahrbücherei 65.000 Euro zur Verfügung stehen.
Dieser aktuelle Beschluss steht im Widerspruch zur bisherigen Haltung der Kreistagsmehrheit. Die CDU hatte bei der Beratung des aktuellen Haushalts noch beschlossen, dass der Landkreis ab 2006 kein Geld mehr für die Fahrbücherei zur Verfügung stellt.
Unionssprecher Adolf Köthe hat das Umschwenken seiner Fraktion unter anderem damit begründet, dass sich die Finanzlage besser darstelle als bei der Haushaltsberatung im Dezember. Mit einem aktuellen Fehl von 12 Millionen Euro (im Dezember 19 Millionen) sei man auf einem guten Weg.
Unter Ausschöpfung aller Optimierungsmöglichkeiten wie Lesegebühr oder Reduzierung von Personal und Haltepunkte seien die Kosten der Fahrbücherei zu halbieren. Der Betrag von 65.000 Euro sei vertretbar.
Esslingen: Stiftung unterstützt Neuanschaffung eines Bücherbusses
[…] Ein besonderes Anliegen war es dem Stiftungsrat, die Anschaffung eines Bücherbusses für die Stadtbücherei Esslingen zu unterstützen. Das derzeitige Fahrzeug ist heillos überaltert und extrem reparaturanfällig (die EZ berichtete). Insgesamt sieht die Stiftung für die Neuanschaffung einer rollenden Bibliothek 65 000 Euro vor. Im Jahr 2005 sind zunächst 5000 Euro angesetzt, der Rest soll in den beiden Folgejahren anteilig ausgezahlt werden.
„Einen Bücherbus zur dezentralen Versorgung in den Stadtteilen gibt es in nur wenigen Städten. Das Angebot in Esslingen erfreut sich angesichts des niederschwelligen Zugangs insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und älteren Mitbürgern einer sehr großen Beliebtheit“, betont Heinz Weiler. „Die Stiftungsratsmitglieder waren sich schnell einig, hier einen Anstoß zur Realisierung zu leisten.“ […]
[zum vollständigen Artikel]
Kreis Oder-Spree: Diskussion um die Zukunft der Fahrbibliothek
aus der Märkischen Oderzeitung vom 31.5.2005:
Die […] vorgeschlagene Kürzung der Zuschüsse für den Bücherbus […] ist in dem Gremium auf Ablehnung gestoßen. Was in Zahlen 150 000 Euro ausmachen soll, bedeutet in der Praxis die Abschaffung der rollenden Bibliothek. Gibt der Kreistag für diesen Schritt Grünes Licht, müssen die derzeit 2271 Nutzer in 65 Orten auf die von der Fahrbücherei vorbei gebrachte Lektüre verzichten.
Der Ausschuss favorisiert die abgeschwächte Variante des Kulturamtes. Rund 70 000 Euro ließen sich einsparen, wenn der Bus künftig nur noch mit einer Person unterwegs wäre – entweder die Bibliothekarin lernt Bus fahren oder der Busfahrer übernimmt zugleich die Ausleihe. „Der Einschnitt wäre nicht so tief“, so Kulturamtsleiter Wolfgang de Bruyn. „Wir sollten gut überlegen, was wir wollen.“ Vor dem Hindergrund der Kritik an der Bildungsqualität in Brandenburg sei der Verzicht auf das Leseangebot das falsche Signal.
Kreis-Finanzdezernent Eckhard Fehse argumentiert dagegen, dass trotz der Abschaffung des Busses die Medienbestände weiter gepflegt und aktualisiert werden sollen. „Nur das Verteilsystem würde sich ändern.“ Es sei eine „schreiende Ungerechtigkeit“, wenn 65 Orte kostenfrei in den Genuss des Bücherbusses kommen, während andere Kommunen ihre Bibliothek weiter betreiben und finanzieren. Im Kreis gibt es noch zehn hauptberuflich und 13 nebenberuflich betreute Büchereien. Er plädiert für mehr ehrenamtliches Engagement.
„Das wäre eine Notvariante“, entgegnet de Bruyn. Die Frage wäre, welche Qualität übrig bliebe. Zwar könne ein Kurier die Bestände auf Bestellung bringen, die Ehrenamtlichen vor Ort aber kaum das gleiche wie eine ausgebildete Bibliothekarin leisten. […]
[zum vollständigen Artikel]
Landkreis Soest: Bücherbus vor dem Aus
Liste mit „Grausamkeiten“ wird abgearbeitet
Rüthen / Lippstadt. (JK) Die Stadt Rüthen lehnt das Angebot des Kreises [Soest] ab, den Bücherbus künftig in Eigenregie mit anderen Städten zu betreiben. Dafür stimmte der Stadtrat einstimmig.
Die Ratsmitglieder stimmten stattdessen einem Antrag der CDU zu, der dem Kreis empfiehlt, die Hälfte der durch den Bücherbus frei werdenden Gelder den Bibliotheken in den Städten zur Verfügung zu stellen. Zwar habe die Union sich noch vor zwei Jahren für den Erhalt der Fahrbücherei ausgesprochen, sagte CDU-Fraktionschef Friedhelm Thomas – inzwischen aber sei die Finanzsituation zu katastrophal geworden: „Dies ist nur ein erster Punkt in der Liste von Grausamkeiten, die noch auf uns zukommen.“ 300 000 Euro kostet der Unterhalt des Bücherbusses derzeit.
Gisela Hangebrauk von der „Interessengemeinschaft Bücherbus“ wollte in der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung von Bürgermeister Rudolf Schieren wissen, wie die bibliothekarische Grundversorgung im Stadtgebiet sichergestellt sei, wenn der Bus wegfalle. Schieren setzt dann auf ein gemeinsames Konzept aller Büchereien.
Unterdessen hat auch Lippstadts Bürgermeister Wolfgang Schwade der „IG Bücherbus“ in Rüthen mitgeteilt: Für Lippstadt hat der Bücherbus an Bedeutung verloren, so Schwade.
Die komplette Einstellung der Fahrbücherei würde für Lippstadt 2005 54 000 Euro weniger an Ausgaben bedeuten – Geld, das man lieber in die verbesserte Ausstattung der Stadtbücherei stecke. Wie berichtet, ist in Lippstadt, als Alternative zum Bücherbus, die Kooperation von Bibliothek und Schulen durch ein Netzwerk verbessert worden.
60 000 Medien hat die Bücherei: 2004 wurde eine Ausleihzahl von 181 000 erreicht. Als der Bücherbus noch 24 Haltestellen in Lippstadt anfuhr, gab es pro Jahr 15 000 Ausleihen. Nach der Reduzierung auf noch vier Haltestellen sank die Ausleihzahl auf 9200. Gemessen an dem Medienangebot der Bücherei habe der Bus damit nur noch „untergeordnete Bedeutung“.
[zum Artikel]
Nordwestmecklenburg: Rollende Bibliothek gerät ins Schlingern
Vielen Gemeinden wird der Bücherbus zu teuer
Nordwestmecklenburg • Einige Jugendliche und eine Mutter mit Kinder warteten gestern in Alt Steinbeck sehnsüchtig auf einen blauen Bus. Alle drei Wochen macht hier die Fahrbibliothek Station. Doch die Finanzierung des Angebots wackelt, weil einige Gemeinden ihren Zuschuss nicht aufbringen können.
So weit wie im Landkreis Parchim ist es im Nordwestkreis allerdings noch nicht: Dort fährt der Bücherbus vor den Sommerferien zum letzten Mal in die Ortschaften. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird der Bus verkauft und die Bibliothekarin übernimmt wöchentliche Kurierfahrten zu den Schulen. „Dort können alle Leseratten die vorher bestellten Bücher in Empfang nehmen“, sagt Horst Derer vom Parchimer Kulturamt. Auch im Nordwestkreis steht die Fahrbibliothek immer wieder zur Disposition.
Nutzung teurer geworden
Das Angebot des Landkreises war für die Nutzer zunächst noch kostenlos. Mittlerweile werden Gebühren erhoben. Die Gemeinden, in denen der Bus hält, beteiligen sich schon immer an den Kosten. Doch auch hier stieg 2004 der Anteil der Zuschüsse pro Einwohner und Jahr von 1,02 Euro auf 2,04 Euro. Für sieben von 29 teilnehmenden Gemeinden im Kreis ist das zu viel. Sie stiegen aus dem Vertrag aus. In Bülow (vor der Gemeindefusion), Schlagsdorf, Carlow, Groß Molzahn, Wedendorf, Utecht und Roggendorf macht der Bus seither nicht mehr Halt.
Jetzt beschloss auch die Gemeindevertretung Königsfeld, aus der Mitfinanzierung der Fahrbibliothek auszusteigen. Für Bürgermeister Klaus Babbe war dies vor allem eine wirtschaftliche Entscheidung: „Eine Erhöhung der Gebühren um 100 Prozent ist einfach zu teuer für unsere Gemeinde mit ihren 1027 Einwohnern.“
Trotz dieser Einbußen, ist die Finanzierung der Fahrbibliothek für die nächsten Jahre noch gesichert, sagt Uwe Schnabel, Leiter des Kreismedienzentrums. Wenn allerdings noch mehr Gemeinden sich das Angebot nicht mehr leisten können, wird die Finanzierung des Bücherbuses schwierig. Schnabel: „Noch bis zum September können Gemeinden den Vertrag kündigen.“ Zum Glück garantiere ein Kreistagsbeschluss die Weiterfahrt – „zumindest solange der Bus die TÜV-Plakette hat“.
Letzte Kulturinsel im Dorf
Finanziellen Spielraum gibt es nicht: Jede Gebührenerhöhung, ob bei den Gemeinden oder den Lesern, würde zu sinkenden Nutzerzahlen führen, fürchtet Uwe Schnabel. Dem Kreis kostet die Fahrbibliothek jährlich 100000 Euro. Beim Land können lediglich 5000 Euro Fördergeld beantragt werden.
Die Dorfbewohner, vor allem Kinder, Familien und ältere Menschen, sind aber auf den Bücherbus angewiesen. In vielen kleinen Orten sei er die letzte kulturelle Institution, sagt Bus-Bibliothekarin Gabriele Gramenz. Katja Schmidtke
[zum Artikel der Gadebusch-Rehnaer Zeitung]