[…] Aufatmen für die Fahrbibliothek – sie soll mit einem Mitarbeiter erhalten bleiben. […]
[Märkische Oderzeitung, 23.6.2005]
Autor: Weyh
Kreis Soest: Ausgelesen
Kreis Soest. (M.H.) Ausgelesen: Ende der Bibliothek auf Rädern. Die Fahrbücherei des Kreises Soest stellt zum 1. August ihren Betrieb ein.
SPD-Kreistagsabgeordnete Dr. Ulrike Gilhaus hatte nachgerechnet: „Fünf Millionen Bücher und Medien haben Leserinnen und Leser seit 1974 im Bücherbus ausgeliehen.“ Jetzt ist letzter Rückgabetermin. 33 der 60 Kreistagsmitglieder stimmten nämlich gestern Nachmittag für die Einstellung der Bücherei auf Rädern. Nach 30 Jahren legt der Kreis seinen Bus zum 1. August still. „Man muss Opfer bringen auf auf lieb Gewonnenes verzichten“, hatte Hans Günter Süggeler das von der CDU gewollte das Aus für den Bus begründet. Die prekäre Finanzlage des Kreises zwinge zum harten Schnitt. Zudem sei das Angebot heute nicht mehr zeitgemäß.
Die CDU favorisiert den Aufbau eines kreiseigenen Medienhauses, das sich um Leseförderung kümmern soll.
Ulrike Gilhaus sprach von einem „tief sitzenden Schock“ über die Schließungspläne. Schock auch darüber, dass die anderen Fraktionen ihre Einstellung geändert hätten. Gemeint war besonders die BG. Fraktionschef Theodor Kremer hatte sich lange für den Erhalt des Busses eingesetzt. Nun forderte die BG, ihn zumindest so lange rollen zu lassen, wie in den Gemeinden Ense, Erwitte und Welver eine bibliotekarische Grundversorgung noch nicht gesichert sei. Damit konnte sich die Fraktion im Kreistag jedoch nicht durchsetzen.
Wie viel durch die Einstellung des Busses gespart wird, ist unter den Fraktionen umstritten. Während die CDU angesichts des Zuschusses von 220 000 Euro pro Jahr hier ein großes Potenzial sieht, rechnete die SPD vor, dass ab 2006 gerade mal 46 000 Euro weniger ausgegeben werden könnten. Ulrike Gilhaus: „Eine Lachnummer.“ Die Abschaffung des Busses ei ein „klares Bekenntnis zum Sozialabbau“. Silvia Hupfeld (CDU) zog den Beitrag der Bibliothek für die Leseförderung dagegen in Zweifel. Diese Aufgabe könne das neue Medienhaus besser übernehmen. Leseförderung werde nicht behindert, wenn Kinder und Jugendliche in kommunalen oder kirchlichen Büchereien „50 Cent oder einen Euro“ zahlen müssten.[…]
[zum vollständigen Artikel in der Westfalenpost]
Quickborn: Vertrag mit Fahrbücherei gekündigt
Die letzte Fahrbücherei im Kreisgebiet wird zum Jahresende abgewickelt. Das beschloß die Quickborner Ratsversammlung. Die Mehrheit von CDU und FDP entschied gegen die Stimmen der SPD, den Vertrag mit dem Büchereiverein Schleswig-Holstein zum 31. Dezember 2005 zu kündigen.
Der in Norderstedt stationierte Bücherbus hatte einst auch Pinneberg versorgt. Nach der Kündigung des dort geltenden Vertrages blieb als letzte Bastion Quickborn. Dort machte das Fahrzeug seit 1979 an sechs Haltestellen im Stadtteil Heide sowie an einem Haltepunkt in Renzel Station. Knapp 500 Nutzer nahmen das Angebot wahr, im vergangenen Jahr wurden während der wöchentlichen Fahrten insgesamt 6500 Ausleihungen registriert.
Bisher zahlte die Stadt 13 200 Euro pro Jahr, der Kreis beteiligte sich mit 8200 Euro. Nachdem die CDU-Mehrheit im Kreistag den kompletten Ausstieg aus der Büchereiförderung durchgesetzt hatte, hätte die Stadt zusätzlich den Kreisanteil übernehmen müssen.
„Der Kreis erhöht die Umlage um saftige 5,75 Prozent und kündigt gleichzeitig soziale Einrichtungen. Das ist nicht hinnehmbar“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Jens-Olaf Nuckel. Er verwies auf die jahrzehntelang erfolgreiche Arbeit der Fahrbücherei, die insbesondere für Leute dagewesen sei, die nicht mobil sind. „Wie sollen die denn per Bus nach Quickborn-Ort kommen?“
Laut dem zuständigen Amtsleiter Ralf Gercken soll es zumindest für Kinder- und Jugendliche eine Kompensation geben. Überlegt wird, über den Büchereiverein Schleswig-Holstein die „mobile Schülerbücherei“ sowie eine „Medienbox für den Unterricht“ in Anspruch zu nehmen. Kooperationspartner könnten die Waldschule sowie die Kindertagesstätten werden. Für beide Angebote entständen der Stadt Kosten in Höhe von 2000 Euro.
[erschienen im Hamburger Abendblatt am 23. Juni 2005]
Baden-Baden: Räte stoppen schnelles Aus für Bücherbus
Aus dem Badischen Tageblatt vom 21.6.2005:
Der Bücherbus rollt vorerst weiter: Der Hauptausschuss hat gestern Abend die Entscheidung über den Vorschlag der Verwaltung, die rollende Kultureinrichtung abzuschaffen, bis zum Spätsommer vertagt. […]
[zum vollständigen Artikel]
Aus für den Bücherbus in Baden-Baden
aus dem Badischen Tageblatt vom 16.6.2005:
[…] Wie berichtet, stehen vor allem die so genannten freiwilligen Leistungen der Stadt Baden-Baden im Zuge der Haushaltskonsolidierung auf dem Prüfstand. Dazu gehören alle Leistungen, zu denen eine Stadt nicht verpflichtet ist. „Vertretbar und geboten“ sei deshalb das Aus für den Bücherbus.[…]
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FAZ-Artikel zur Frankfurter Fahrbibliothek
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung / Rhein-Main Zeitung vom 10.6.2005 wird die Frankfurter Autobücherei ausführlich vorgestellt.

[zum FAZ-Artikel vom 10.6.2005]
Fahrbücherei Soltau: Totgesagte leben länger
Entspannte Gesichter bei Gästen und beim Geburtstagskind: Die Entscheidung der CDU-Kreistagsfraktion, den Bücherbus des Landkreises doch zu erhalten (WZ berichtete), prägte auch die Feier zum 30-jährigen Bestehen der Fahrbücherei am Sonnabend im neuenkirchener Schroers Hof. Mit zahlreichen Besuchern stieß Fahrbuch-Leiterin Antje Engelmann angesichts dieser Nachricht gern – auf die nächsten drei Jahrzehnte der rollenden Bücherei? – an.
Neuenkirchen. Trotz eines bunten Geburtstagsprogramms mit Kinderlesung, Diashow „30 Jahre Fahrbücherei“, einer Gedankenreise zum Thema „Die Welt im Regal“, einer humorvollen Lesung mit Musik rund ums Buch und dem zehnjährigen Bestehen der Neuenkirchener Ortsbücherei, war doch der Beschluss der CDU-Kreistagsfraktion das Gesprächsthema Nummer eins im „Schroers Hof“. „Als wir die Einladung zu dieser Feier auf den Weg gebracht haben, hat es nicht nur Begeisterung gegeben“, so Landrat Hermann Söder in seinem Grußwort. Aber in diesem Falle habe sich glücklicherweise ein altes Sprichwort bewahrheitet: „Totgesagte leben länger.“
Söder befürchtete, dass die Menschen, die keine Bücherei vor Ort hätten, Hürden wie lange Autofahrten nicht auf sich nehmen würden, wenn die Fahrbücherei nicht mehr zu ihnen käme. Dabei sei Lesen Voraussetzung für unser Bildungssystem. „Und der Landkreis hat zudem die Verpflichtung, einen Ausgleich zu schaffen zwischen den zentralen Orten und denen in einer Randlage“, nannte er ein weiteres Argument für den Bücherbus.
Dieter Leinecker, Bürgermeister von Neuenkirchen, erinnerte daran, dass die Einrichtung nicht zum ersten Mal auf dem Prüfstand stehe und rief dazu auf, in Zukunft verstärkt ehrenamtliche Hilfe und Sponsoren einzufordern. Auch in seinen Augen stelle Lesekompetenz mehr denn je die Voraussetzung für Erfolg im Leben dar.
Soltau / Walsrode: Geburtstagsgeschenk für die Fahrbücherei
Walsrode. Die CDU-Kreistagsfraktion hat pünktlich zur Geburtstagsfeier der Kreisfahrbücherei am Freitag in Neuenkirchen ein ganz besonderes Geschenk parat. Die Unionsfraktion will beantragen, dass im Kreishaushalt 2006 für die Fahrbücherei 65.000 Euro zur Verfügung stehen.
Dieser aktuelle Beschluss steht im Widerspruch zur bisherigen Haltung der Kreistagsmehrheit. Die CDU hatte bei der Beratung des aktuellen Haushalts noch beschlossen, dass der Landkreis ab 2006 kein Geld mehr für die Fahrbücherei zur Verfügung stellt.
Unionssprecher Adolf Köthe hat das Umschwenken seiner Fraktion unter anderem damit begründet, dass sich die Finanzlage besser darstelle als bei der Haushaltsberatung im Dezember. Mit einem aktuellen Fehl von 12 Millionen Euro (im Dezember 19 Millionen) sei man auf einem guten Weg.
Unter Ausschöpfung aller Optimierungsmöglichkeiten wie Lesegebühr oder Reduzierung von Personal und Haltepunkte seien die Kosten der Fahrbücherei zu halbieren. Der Betrag von 65.000 Euro sei vertretbar.
Esslingen: Stiftung unterstützt Neuanschaffung eines Bücherbusses
[…] Ein besonderes Anliegen war es dem Stiftungsrat, die Anschaffung eines Bücherbusses für die Stadtbücherei Esslingen zu unterstützen. Das derzeitige Fahrzeug ist heillos überaltert und extrem reparaturanfällig (die EZ berichtete). Insgesamt sieht die Stiftung für die Neuanschaffung einer rollenden Bibliothek 65 000 Euro vor. Im Jahr 2005 sind zunächst 5000 Euro angesetzt, der Rest soll in den beiden Folgejahren anteilig ausgezahlt werden.
„Einen Bücherbus zur dezentralen Versorgung in den Stadtteilen gibt es in nur wenigen Städten. Das Angebot in Esslingen erfreut sich angesichts des niederschwelligen Zugangs insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und älteren Mitbürgern einer sehr großen Beliebtheit“, betont Heinz Weiler. „Die Stiftungsratsmitglieder waren sich schnell einig, hier einen Anstoß zur Realisierung zu leisten.“ […]
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