Die verschiedenen Fachausschüsse des Kreistages haben Vorschläge zu Einsparungen gemacht. Auch das Kulturamt blieb nicht ungeschoren:
Geht es nach dem Ausschuss, soll die Fahrbibliothek in Oder-Spree erhalten bleiben. So solle versucht werden, sie künftig nur von einer Person bedienen zu lassen. Der Besuchsrhythmus in den 65 Orten würde sich so auf einen monatlichen Takt reduzieren.
[vollständiger Artikel]
Landkreis Soest: Bücherbus vor dem Aus
Liste mit „Grausamkeiten“ wird abgearbeitet
Rüthen / Lippstadt. (JK) Die Stadt Rüthen lehnt das Angebot des Kreises [Soest] ab, den Bücherbus künftig in Eigenregie mit anderen Städten zu betreiben. Dafür stimmte der Stadtrat einstimmig.
Die Ratsmitglieder stimmten stattdessen einem Antrag der CDU zu, der dem Kreis empfiehlt, die Hälfte der durch den Bücherbus frei werdenden Gelder den Bibliotheken in den Städten zur Verfügung zu stellen. Zwar habe die Union sich noch vor zwei Jahren für den Erhalt der Fahrbücherei ausgesprochen, sagte CDU-Fraktionschef Friedhelm Thomas – inzwischen aber sei die Finanzsituation zu katastrophal geworden: „Dies ist nur ein erster Punkt in der Liste von Grausamkeiten, die noch auf uns zukommen.“ 300 000 Euro kostet der Unterhalt des Bücherbusses derzeit.
Gisela Hangebrauk von der „Interessengemeinschaft Bücherbus“ wollte in der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung von Bürgermeister Rudolf Schieren wissen, wie die bibliothekarische Grundversorgung im Stadtgebiet sichergestellt sei, wenn der Bus wegfalle. Schieren setzt dann auf ein gemeinsames Konzept aller Büchereien.
Unterdessen hat auch Lippstadts Bürgermeister Wolfgang Schwade der „IG Bücherbus“ in Rüthen mitgeteilt: Für Lippstadt hat der Bücherbus an Bedeutung verloren, so Schwade.
Die komplette Einstellung der Fahrbücherei würde für Lippstadt 2005 54 000 Euro weniger an Ausgaben bedeuten – Geld, das man lieber in die verbesserte Ausstattung der Stadtbücherei stecke. Wie berichtet, ist in Lippstadt, als Alternative zum Bücherbus, die Kooperation von Bibliothek und Schulen durch ein Netzwerk verbessert worden.
60 000 Medien hat die Bücherei: 2004 wurde eine Ausleihzahl von 181 000 erreicht. Als der Bücherbus noch 24 Haltestellen in Lippstadt anfuhr, gab es pro Jahr 15 000 Ausleihen. Nach der Reduzierung auf noch vier Haltestellen sank die Ausleihzahl auf 9200. Gemessen an dem Medienangebot der Bücherei habe der Bus damit nur noch „untergeordnete Bedeutung“.
[zum Artikel]
Nordwestmecklenburg: Rollende Bibliothek gerät ins Schlingern
Vielen Gemeinden wird der Bücherbus zu teuer
Nordwestmecklenburg • Einige Jugendliche und eine Mutter mit Kinder warteten gestern in Alt Steinbeck sehnsüchtig auf einen blauen Bus. Alle drei Wochen macht hier die Fahrbibliothek Station. Doch die Finanzierung des Angebots wackelt, weil einige Gemeinden ihren Zuschuss nicht aufbringen können.
So weit wie im Landkreis Parchim ist es im Nordwestkreis allerdings noch nicht: Dort fährt der Bücherbus vor den Sommerferien zum letzten Mal in die Ortschaften. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird der Bus verkauft und die Bibliothekarin übernimmt wöchentliche Kurierfahrten zu den Schulen. „Dort können alle Leseratten die vorher bestellten Bücher in Empfang nehmen“, sagt Horst Derer vom Parchimer Kulturamt. Auch im Nordwestkreis steht die Fahrbibliothek immer wieder zur Disposition.
Nutzung teurer geworden
Das Angebot des Landkreises war für die Nutzer zunächst noch kostenlos. Mittlerweile werden Gebühren erhoben. Die Gemeinden, in denen der Bus hält, beteiligen sich schon immer an den Kosten. Doch auch hier stieg 2004 der Anteil der Zuschüsse pro Einwohner und Jahr von 1,02 Euro auf 2,04 Euro. Für sieben von 29 teilnehmenden Gemeinden im Kreis ist das zu viel. Sie stiegen aus dem Vertrag aus. In Bülow (vor der Gemeindefusion), Schlagsdorf, Carlow, Groß Molzahn, Wedendorf, Utecht und Roggendorf macht der Bus seither nicht mehr Halt.
Jetzt beschloss auch die Gemeindevertretung Königsfeld, aus der Mitfinanzierung der Fahrbibliothek auszusteigen. Für Bürgermeister Klaus Babbe war dies vor allem eine wirtschaftliche Entscheidung: „Eine Erhöhung der Gebühren um 100 Prozent ist einfach zu teuer für unsere Gemeinde mit ihren 1027 Einwohnern.“
Trotz dieser Einbußen, ist die Finanzierung der Fahrbibliothek für die nächsten Jahre noch gesichert, sagt Uwe Schnabel, Leiter des Kreismedienzentrums. Wenn allerdings noch mehr Gemeinden sich das Angebot nicht mehr leisten können, wird die Finanzierung des Bücherbuses schwierig. Schnabel: „Noch bis zum September können Gemeinden den Vertrag kündigen.“ Zum Glück garantiere ein Kreistagsbeschluss die Weiterfahrt – „zumindest solange der Bus die TÜV-Plakette hat“.
Letzte Kulturinsel im Dorf
Finanziellen Spielraum gibt es nicht: Jede Gebührenerhöhung, ob bei den Gemeinden oder den Lesern, würde zu sinkenden Nutzerzahlen führen, fürchtet Uwe Schnabel. Dem Kreis kostet die Fahrbibliothek jährlich 100000 Euro. Beim Land können lediglich 5000 Euro Fördergeld beantragt werden.
Die Dorfbewohner, vor allem Kinder, Familien und ältere Menschen, sind aber auf den Bücherbus angewiesen. In vielen kleinen Orten sei er die letzte kulturelle Institution, sagt Bus-Bibliothekarin Gabriele Gramenz. Katja Schmidtke
[zum Artikel der Gadebusch-Rehnaer Zeitung]
Kreis Soest: IG Bücherbus fordert Transparenz bei Einsparungen
Warstein. Die Befürworter des Bücherbusses fordern von den Städten und Gemeinden des Kreises Soest mehr Transparenz für ihre Entscheidung, die Zahl der Haltestellen der Fahrbücherei zu reduzieren.
Zwar sei bekannt, dass die Kassen der Städte, Gemeinden und des Kreises leer sind, heißt es von Seiten der IG Bücherbus. Würde die Verwaltung aber bekanntgeben, wie viel mehr an Steuergeldern den Haushaltskassen der einzelnen Städte und Gemeinden des Kreises durch die Haltestellen- und die damit verbundenen Personalreduzierung bereits in diesem Jahr zur Verfügung stehen, wäre die bittere Pille der Einstellung des Angebots leichter zu schlucken.
Hintergrund der Kritik: Der Bücherbus der Fahrbücherei des Kreises Soest wird aus Gründen der Kostenersparnis künftig nicht mehr im gewohnten Umfang zur Verfügung stehen, denn es sollen Haltestellen und somit Möglichkeiten der Buchentleihe gestrichen werden. In der Bürgermeisterkonferenz vom 26. März 2003 hatten sich die damaligen Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Kreises mehrheitlich für eine Abschaffung des Bücherbusses der Fahrbücherei ausgesprochen und dies mit der schwierigen finanziellen Situation ihrer Städte und Gemeinden begründet. Dieses Votum war mit ausschlaggebend für die daraufhin vom Kreistag beschlossene Reduzierung der Haltestellen der Fahrbücherei.
Viele Bürger bekundeten ihr Interesse am Erhalt des Bücherbusses und die Bedeutung des Angebotes für sie selbst mit mehr als 6000 Unterschriften. Die Schulen, so auch die Grimme- und Gutenberg-Schule in Warstein, sind nach Angaben der IG Bücherbus unglücklich darüber, dass der Bus nicht mehr zur Ausleihe kommt.
Wiegt Sparpotenzial Nachteile auf?
Wie hoch das Einsparvolumen der Städte und Gemeinden bei einer kompletten Einstellung der Fahrbücherei wäre und ob das Einsparpotenzial zur Haushaltskonsolidie- rung maßgeblich beitragen würde, sind für die Mitglieder der IG Bücherbus derzeit noch offene Fragen. Zu bedenken sei auch, ob das Einsparpotenzial die Benachteiligung der Bürger, die nicht die Möglichkeit hätten, eine ortsfeste Bibliothek aufzusuchen, aufwiege.
[zum Artikel in der Westfälischen Rundschau]
Fahrbibliothek fand in Seehof neue Anhänger
Ein besonderes Fest mit allerlei Überraschungen feierten die Seehofer. Im und vor dem Dorfgemeinschaftshaus drehte sich alles um das Thema Bücher. Und das aus zweierlei Gründen: Zum einen möchte die Gemeinde bei ihren Mitbürgern das Interesse am Lesen wecken. Zum anderen hofft sie, dass die Fahrbibliothek mit ihrem umfangreichen Angebot noch mehr als bisher genutzt wird. Denn nur so rentieren sich die Kosten, die die Gemeinde für diese freizeitfreundliche Dienstleistung aufbringt. Die Kommune, konkret der Sozialausschuss der Gemeindevertretung, hatte zu dieser Veranstaltung eingeladen.
In Seehof nahm sich der eigens zum Bücherfest mitgereiste Uwe Schnabel, Leiter des Kreismedienzentrums, viel Zeit für die Jüngsten und las aus Kinderbüchern vor. So animiert gingen die Mädchen und Jungen selbst auf Entdeckungsreise und suchten sich aus den gut geordneten Regalen Bücher, CDs oder Spiele aus. Andere lösten Preisrätsel. Die ersten drei Gewinner Maria-Charlotte Wellmer (12), Lucie Wagner (7) und Alexander Scholz (13) freuten sich jeweils über ein Jahresabo für die Fahrbibliothek. 27 Neuanmeldungen von Kindern und Erwachsenen für die rollende Bibliothek beweisen, dass das Fest ein Erfolg war.
Zum Ausklang fand eine Lesung im Dorfgemeinschaftshaus statt. Hier las die Seehoferin Dr. Ingrid Möller aus ihrem autobiographischen Buch „Reisefieber – Fieberreisen“. Anschließend stellte sie sich den Fragen der Gäste.
Die Fahrbibliothek, die vom Kreismedienzentrum des Nordwestkreises auf Tour geschickt wird, fährt 23 Gemeinden mit 54 Haltestellen an. Sie hält mehr als 5000 Bücher bereit, die je nach Aktualität und Beliebtheit aus einem großen Fundus ausgewählt werden.
Uwe Schnabel, Leiter des Medienzentrums des Landkreises Nordwestmecklenburg, zeigt den jüngsten Seehofern die neuesten Bücher. (Foto: Jentsch)
Quereleien im Vorstand des Vereins Bücherbus e.V.
So titelt die Internetseite der Uelzener Grünen den neuesten Beitrag zum Thema Bücherbusrettung:
Die ursprüngliche Idee, den Bücherbus [des Landkreises Uelzen] über den Trägerverein Bücherbus e.V. nach dem 1.7.05 weiterzubetreiben, ist gescheitert. Trotz des Zuschusses vom Landkreis, von einigen Gemeinden und vielen SpenderInnen und Sponsoren reichen die Mittel nicht für einen dauerhaften Betrieb aus. „Schuld“ daran ist das teure Bücherei-Fachpersonal, das vom Landkreis ausgeliehen werden sollte.
Nun will ein Teil der Vorstandsmitglieder mit einem erfolgversprechenden Alternativplan den beliebten Bücherbus retten. Mit einer Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen (ausschließlich berufserfahrene Fachkräfte) sowie ehrenamtlichen Kräften soll der Betrieb weitergeführt werden – für nur 60.000 € Personalkosten! Damit können einige zehntausend Euro eingespart werden.
Unter den Kreispolitikern aller Parteien findet dieser Plan Zustimmung. Merkwürdigerweise nur nicht bei der Vorsitzenden des Verein, Eva Brandes. Sie fühlt sich übergangen und für sie ist der Verein mit seinem Ziel sowieso schon längst gescheitert.
[mehr]
Jetzt bringt der Bus die Bücher
Oberrad. Ein Jahr lang mussten die Oberräder auf das Ausleihen von Büchern und Hörspielen verzichten. Nachdem die Stadtteilbücherei Ende Februar 2004 geschlossen wurde, gab es keine Anlaufstelle mehr für Bücherfans aus dem Stadtteil. Damit ist nun Schluss. Gestern stoppte der Bücherbus der Stadtteilbibliotheken erstmals gegenüber der Gruneliusschule – ab sofort lädt er dort immer montags von 15 bis 16.30 Uhr zum Schmökern und Stöbern ein.
«Wir sind der Überzeugung, dass dieses Angebot in Zeiten knapper Kassen ein vollwertiger Ersatz für eine eigene Stadtteilbibliothek ist», sagte Sabine Homilius, Amtsleiterin der Frankfurter Stadtbücherei bei der Eröffnung. Sie sei froh, dass die Oberräder nun wieder mit Literatur und anderen Medien versorgt würden. Und diese Freude beruhte auf Gegenseitigkeit. Um ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen, hatte die siebenköpfige Tanzgruppe der Grunelius-Schule sogar einen Tanz einstudiert. Ihre Kunststücke mit Hula Hoop-Reifen und Springseilen brachten das Publikum zum Staunen.
Nach ihrer Vorführung wollten aber auch die Grundschülerin nur noch den neuen Bücherbus besichtigen. Und da waren sie nicht alleine. Vor allem Mütter und ihre Kinder waren zur neuen Haltestelle in der Wiener Straße gegenüber der Gruneliusschule gekommen, um sich mit Krimis, Kinderbüchern oder Sachliteratur einzudecken. Gegen 15.30 Uhr war es dann auch soweit. Feierlich zerschnitt Sabine Homilius das rote Band vor dem Eingang und schon strömten die ersten Kunden hinein.
Schnell wurde es eng in dem etwa einen Meter breiten Gang des Busses. Wer in den vorderen Teil zur Ausleihe gelangen wollte oder am anderen Ende versuchte, das Anmeldeformular für den Bücherei-Ausweis auszufüllen, musste Geduld haben. Es ging nur langsam vorwärts und gelegentlich traten sich die Besucher auch mal aus Versehen auf die Füße. Aber das störte niemanden. Während die älteren Besucher in der Romanabteilung zwischen Siegfried Lenz, Donna Leon und Aldous Huxley stöberten, begeisterten sich die Kleinen vor allem für die Hörspielsammlung und die Bilderbuch-Kiste. «Wir versuchen, in den Bussen ein möglichst modernes Repertoire anzubieten. Der Bestand wird regelmäßig gesichtet und ausgetauscht», erklärte Birgit Lotz, Leiterin der Abteilung Dezentrale Bibliotheken. Doch das Angebot an die Bücherbus-Nutzer beschränke sich nicht nur auf die 5000 Medien, die in den Fahrzeugen Platz finden. «Auch die Oberräder haben weiterhin Zugriff auf den gesamten Bestand der Stadtteilbüchereien. Wer im Bus eine Bestellung aufgibt, bekommt sein Buch oder die DVD in der nächsten Woche mitgebracht.» Auch Ausleihdauer und Gebühren entsprechen denen der anderen Büchereien. Und in Zukunft soll es auch Führungen für Schulklassen in Oberrad geben.
Die Erfahrungen in anderen Stadtteilen habe gezeigt, dass der Bücherbus von der Bevölkerung gut angenommen werde, sagte Sabine Homilius. «Im Jahr haben wir etwa 40 000 Besucher in den Bussen. Das heißt, zu jeder Haltestelle kommen im Schnitt 1000 Nutzer», errechnete Birgit Lotz. Dass das auch in Oberrad so sein wird, wünscht sich auch der Vorsitzende des Regionalrates Ehrfried Schenk. Mit Kirchengemeinden, Schulen und Kindergärten hatte er sich nach der Schließung der Stadtteilbücherei für einen Ersatz stark gemacht. «Ein Jahr ohne eine solche Einrichtung ist eine lange Zeit. Es wird etwas Mundpropaganda brauchen, bis diese Neuerung angenommen wird», meinte Schenk. Der Standort allerdings liege für die Hauptnutzer, Kinder und ältere Menschen, absolut ideal. «Das Wichtigste ist aber, dass Oberrad bildungspolitisch nicht vom Rest der Stadt abgeschnitten wurde.» (kan)
[aus der Frankfurter Neuen Presse vom 12.4.05]
In Duisburg fährt nur noch ein Bücherbus
Der Rat der Stadt Duisburg hat in seiner Sitzung vom 14.3.2005 mit den Stimmen von CDU, Grünen, Republikanern und Bürger-Union die Schließung eines von zwei Bücherbussen beschlossen. Der Bücherbus wurde zum 1.4.2005 stillgelegt. Eine inhaltsbezogene Debatte hat nicht stattgefunden. Die Einsparung war erforderlich, weil die Stadtbibliothek im Rahmen der Auflösung einer globalen Minderausgabe der Stadt in Höhe von 13 Millionen EURO Personalkosten in Höhe von 85.000 EURO einsparen musste. Der verbleibende Bücherbus fährt nun im vierzehntägigen Rhythmus alle Haltestellen an, d.h. der Standard des bisherigen Service-Angebots wurde deutlich gesenkt.
[Mitteilung von Herrn Dr. Barbian, Direktor der Stadtbibliothek Duisburg]
Suppe löffeln für den Bücherbus
VON CLEMENS SCHMINKE, 15.04.05, 08:38h
Zwei Veranstaltungen sollen die fahrende Bibliothek wieder aktivieren.
Noch vor den Sommerferien soll wieder ein Bücherbus durch Köln rollen. Das kündigte gestern Anton Bausinger an, Vorsitzender des Fördervereins Stadtbibliothek, der sich seit seiner Gründung im Juni 2004 darum bemüht, die stillgelegte Busbibliothek wiederzubeleben. Rund ein Jahr zuvor hatte der Rat unter Sparzwang beschlossen, die fünf Bücherbusse aus dem Verkehr zu ziehen, die besonders in den Kölner Randgebieten im Einsatz gewesen waren. Der Förderverein habe bisher rund 40 000 Euro durch Mitgliedsbeiträge und vor allem Spenden eingenommen, sagte Bausinger. Dazu zählen zum Beispiel die 1250 Euro, die Angela Spizig von dem Betrag weitergeleitet hat, den der Karnevalsverein „Kleine Erdmännchen“ den Bürgermeistern jährlich für soziale und kulturelle Zwecke gibt.
50 000 Euro sind nötig, um den Bus für ein Jahr zu betreiben. Mit zwei Veranstaltungen soll es gelingen, das fehlende Geld aufzubringen. Am morgigen Samstag sind alle Kölnerinnen und Kölner eingeladen, von 11 bis 15 Uhr auf der Mittelstraße neben St. Aposteln mit dem Verzehr einer „Buchstabensuppe“ das Spendenvolumen zu steigern. Dabei informiert der Förderverein über seine Arbeit. Am Dienstag, 19. April, findet eine Gala im Schauspielhaus statt. Künstler wie Heinrich Pachl, die Cöllner Canzonisten, Gerd Köster und Vanessa Stern, die allesamt auf Gage verzichten, stellen ihren Auftritt unter das Motto „Wie ich unter die Bücherfreunde fiel“. Der Erlös kommt vollständig der Busbibliothek zugute. Die Karten (18 Euro, ermäßigt zwölf Euro) sind erhältlich an der Tageskasse des Schauspielhauses und telefonisch unter 02 21 / 22 12 84 00.
Die Hauptkosten für den Bücherbus, der schon früher als solcher im Einsatz war und wegen eines Unfalls zurzeit repariert wird, machen die Gehälter für den Fahrer und eine Bibliotheksassistentin aus, die zunächst auf ein Jahr befristet eingestellt werden sollen. Geplant ist, dass die rollende Bibliothek 15 von den früheren 70 Haltestellen anfährt. Über ihn kann auf den gesamten Bestand der Stadtbibliothek zugegriffen werden, von Büchern über CDs bis zu Videos. Horst Neißer, Direktor der Stadtbibliothek, erinnerte an den riesigen Protest, den die Stilllegung der Busse ausgelöst hatte. „Wir wollen als Förderverein zeigen, dass es doch geht“, unterstrich Bausinger.
[Kölner Stadt-Anzeiger, 15.4.2005]