Rat lehnt den UWG-Resolutions-Antrag ab
HERSCHEID „99 Prozent der Herscheider interessieren sich nicht für den Bücherbus“, meint Dr. Klaus Hüttebräucker (CDU). Und Bürgermeister Lothar Schütz und Alexander Zuchowski (FDP) wollen lieber die Herscheider Gemeindebücherei unterstützen: […]
Die Ausleihzahlen der Fahrbücherei in den letzten Jahren seien enorm gesunken seien, daher könne man auf den Bücherbus verzichten. Ähnlich sah es Dr. Klaus Hüttebräucker: „Ich hätte das Schreiben gerne unterstützt – jedoch vor 50 Jahren.“ Das Interesse an Büchern habe spürbar nachgelassen, die Lebensqualität in Herscheid hänge nicht vom Bücherbus ab. Drastisch forderte er: „Konzentrieren wir uns auf die Gemeindebücherei, vergessen wir den Bücherbus!“ Derlei Äußerungen konnte Gerd Haas (SPD) nicht verstehen, immerhin habe der Bücherbus die Medien fast bis zur Haustür gebracht. Vor allem Senioren und Kinder hätten davon profitiert. Um die nicht-mobilisierten Bürger nicht zu benachteiligt, schlug Alexander Zuchowski vor: „Vielleicht kann der Bürgerbus eine Tour zur Gemeindebücherei einrichten.“ Bürgermeister Lothar Schütz plädierte dafür, die Gemeindebücherei noch weiter aufzuwerten und somit das ehrenamtliche Engagement der beiden Bibliothekarinnen Petra Hüttemeister und Irmhild Lüsebrink zu honorieren. „Es mangelt an Kinder- und Sachbüchern“, leitete der Bürgermeister nahtlos über zu einem zweiten Antrag: Die FDP hatte nämlich gefordert, beim Kreis verstärktes Interesse an dem Bücherbestand der Fahrbücherei anzumelden. Dies hatte die Gemeinde ohnehin bereits gemacht […]
aus dem Süderländer Tageblatt vom 25.4.2006
Esslingen: Senta Berger liest für einen neuen Bücherbus
Die Eßlinger Zeitung berichtet am 24.6.2006:
Senta Berger, eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen, hat ein Buch über ihr Leben geschrieben. Und das wird sie am Freitag ab 20 Uhr im Schauspielhaus der Württembergischen Landesbühne präsentieren. Mit dieser Veranstaltung möchte die Stadtbücherei weitere Spenden für die dringend nötige Anschaffung eines neuen Bücherbusses mobilisieren. […]
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Neuer Bücherbus in Stormarn
Das Hamburger Abendblatt berichtete am 12. April:
Mehr Nutzer, mehr Ausleihen – die Fahrbücherei Stormarn hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Das geht aus der Jahresbilanz 2005 hervor. Besonders erfreulich: Immer mehr Kinder greifen zum Buch, zu DVD, CD oder Video. Frank Stiller, Leiter der Fahrbücherei: „Der Bücherbus wird sehr gut angenommen. Die Zahl der Ausleihen ist gestiegen. Wir freuen uns über die Bilanz und schauen zuversichtlich nach vorn.“ Das schönste: Im Herbst soll ein nagelneuer Bücherbus die Fahrbücherei noch attraktiver machen.
[…]
Um bei Stormarns großen und kleinen Lesern weiterhin die Lesefreude zu wecken, wird Ende September ein neuer Bücherbus eingesetzt. Stiller: „Wir haben ihn Anfang des Jahres bestellt. Weil er ein Lkw-Chassis hat, ist seine Anschaffung mit 240 000 Euro günstiger als die eines richtigen Busses. Wir werden ihn aus unseren Rücklagen auf einen Schlag bezahlen.“ In Sachen Design und Benutzerfreundlichkeit werde der Bus neue Maßstäbe setzen, meint Stiller, der ihn in Berlin-Spandau besichtigt hat. „An der Einstiegsseite hat er ein einladendes Fenster. Die Präsentation der Bücher, vor allem auch der neuen Medien ist in dem pavillonartigen Innenraum mit halbrunden Regalen viel besser. Und wir haben noch mehr Platz für noch mehr Medien.“
Die Kosten hat der Bibliothekar dabei nicht erst seit der Diskussion um die Büchereiverträge fest im Blick. „Der neue Bus ist mit zwölf Metern Länge, zweieinhalb Metern Breite und 3,40 Meter Höhe größer als der alte. Dank seines geringen Gewichts von nur acht Tonnen plus drei Tonnen Zuladung verbraucht er aber viel weniger Sprit“, sagt der Bibliothekar.
Außerdem werde der neue Bus nicht mehr in Blau, sondern in Silbermetallic durch Stormarn rollen. Stiller: „Die helle Farbe haben wir gewählt, weil wir erstmals Teile der Außenfläche als Werbefläche vermieten werden.“
Märkischer Kreis: Weiter Diskussion um Erhalt des Bücherbusses
Das Süderländer Tageblatt berichtet am 19. April 2006:
HERSCHEID Wenn die Mitglieder des Herscheider Gemeinderates am nächsten Montag, 24. April, zusammenkommen, dann werden sie sich mit dem „Bücherbus“ befassen. Gleich zwei Anträge der heimischen Ratsfraktionen behandeln dieses Thema. Dabei tendieren die Absichten der Kommunalpolitiker in zwei unterschiedliche Richtungen. Die UWG-Fraktion will trotz der bereits getroffenen Entscheidung des Kreistages – der Medienbus wird abgeschafft – um den Erhalt des Bücherbusses kämpfen. In einer Resolution solle der Rat den Kreistag dazu auffordern, diese Beschlussfassung zu überdenken. „Sicherlich finden sich im Kreishaushalt Einsparmöglichkeiten in anderen Positionen, die die entstehenden Kosten kompensieren“, so der Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Jülich in einem Schreiben an Bürgermeister Schütz. Während die UWG den Kampf um den Bücherbus noch nicht aufgegeben hat, kümmert sich die FDP bereits um die Zukunft. Die Liberalen wollen die Gemeinde damit beauftragen, beim Kreis schnellstmöglich Interesse am Bücherbestand des Bücherbusses anzumelden. […]
Die Lüdenscheider Nachrichten hingegen haben den Bücherbus in ihrem Artikel vom selben Tag bereits abgeschrieben:
Für den Bücherbus gibt es schon einen Interessenten
Eine der letzten Touren der rollenden Bücherei in der Doppelgemeinde. Geplante Abschaffung stößt auf Unverständnis. „Umbau zur Küche“
NACHRODT-WIBLINGWERDE · Viel TÜV hat er nicht mehr. Im Juli müsste er hin. Die Tür funktioniert auch nicht mehr richtig, die Pneumatik scheint defekt. Es ist nicht mehr viel los mit dem Bücherbus des Märkischen Kreises. Doch das betrifft nicht nur die Technik. Der Kreistag hat mit knapper Mehrheit die Einstellung der rollenden Bücherei verfügt. Erst langsam formiert sich der außerparlamentarischen Widerstand gegen die Entscheidung. Am kommenden Dienstagabend ist in der Altenaer Burg Holtzbrinck eine Versammlung – der Protest wird organisiert.
Das ist offenbar auch dringend nötig – denn die betroffenen Kunden sind protestbereit, vermissen Unterschriftenlisten, suchen nach Möglichkeiten ihren Widerstand kund zu tun. Anja Pingel aus Nachrodt gehört dazu, wäre gerne bereit, ihre Unterschrift unter eine Liste zu setzen. Sie ist sauer über die Entscheidung der Kreistagsmehrheit und wird bei den nächsten Wahlen entsprechend handeln. Pingel ist Stammkundin des Bücherbusses versorgt ihren Sohn mit Lesestoff. „Kinder sollen viel lesen – und dann wird doch gestrichen,“ ärgert sie sich. Das Verhalten der Nachrodterin ist offenbar typisch. Zumindest weiß Bibliothekar Wolfgang Leonhard, der seit 28 Jahren auf dem Bücherbus mitfährt, von vielen zu berichten, die nach einer Möglichkeit suchen, ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. „Etliche fragen nach Unterschriftenlisten – aber die dürfen hier im Bus natürlich nicht ausliegen,“ sagt Leonhard. Befürworter der Entscheidung den Bücherbus abzuschaffen gibt es offenbar unter der Kundschaft nicht. Wohl jene, die resignierend die Schulter zucken und auch jene, die sich „ganz massiv aufregen“ würden. Einige Orte gibt es, da rege sich besonders scharfer Protest: Drüpplingsen, Hennen, Dahle und Wiblingwerde gehören zu den Orten, wo sich die Kunden massiv ärgerten. Betroffen von der Abschaffung wären in erster Linie jene, die eben nicht mobil sind wie Kinder und ältere Leute. Die wussten bislang den Service sehr zu schätzen.
4500 Medien hat der Bus parat, Bestellungen sind möglich und es gibt sogar Leute, die „mit dem Bücherbus Abitur“ gemacht haben. Gedacht ist der Service eben für jene Außenbezirke im Kreis, die mit Medien unterversorgt sind. Der Service kann bald ein Ende haben. Dreieinhalb Stellen sind betroffen, entlassen werde aber niemand, sagte Leonhard. Die Medien würden bei Eisntellung auf die Büchereien verteilt, der Bus würde verkauft. Einen Interessenten hatte Leonhard schon: „Der wollte den Bus kaufen, um eine daraus eine Küche zu machen.“ ·
Vertreter norddeutscher Fahrbibliotheken trafen sich in Wolfsburg
Der Presseservice der Stadt Wolfsburg veröffentlichte heute diese Meldung:
„Die Fahrbibliotheken der norddeutschen öffentlichen Bibliotheken müssen ihre Arbeit bekannter machen.“ Darin sind sich die Leiter der Bücherbusse aus Niedersachsen und Hamburg einig, die am vergangenen Mittwoch (29.3.2006) in Wolfsburg zusammenkamen. Das Treffen findet einmal im Jahr statt und dient dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Auf Einladung von Diplom-Bibliothekarin Andrea Rogge, Leiterin der Wolfsburger Fahrbibliothek und dem Leiter der Büchereizentrale Lüneburg, Günter Bassen, diskutierten die Fahrbibliothekare vor allem auch über die Schwerpunkte der mobilen Bibliotheksarbeit.
„Da die meisten Nutzer der Bücherbusse unter 18 Jahre sind, nimmt die Leseförderung einen großen Stellenwert ein. Daher leisten die mobilen Bibliotheken einen wichtigen Beitrag für die Ausbildung junger Menschen. Somit wird direkt in die Zukunft Deutschlands investiert“, fasst Andrea Rogge die Bedeutung des Angebots der Fahrbibliotheken zusammen.
Deutlich machten die Vertreter der anderen norddeutschen Fahrbibliotheken jedoch auch, dass die oft angespannte Situation in den Kulturhaushalten dazu führt, dass sich immer weniger Städte und Kommunen eine Fahrbibliothek leisten könnten. Auch technische Probleme erschweren zur Zeit noch die Anbindung der Busse an die Software der Bibliothekssysteme. In Wolfsburg soll der Bücherbus noch in diesem Jahr mit der Bibliothekszentrale vernetzt werden, so dass die Ausleihe, Recherche, etc. für den Nutzer noch praktikabler wird.
Kreis Soest: Grünes Licht für Neustart des Bücherbusses
Erfreuliches lässt heute die Pressestelle des Landkreises Soest verlauten:
Die organisatorischen Rahmenbedingungen für den Start des Bücherbusses nach den Osterferien stehen. Die vom Kreistag eingesetzte Projektgruppe „Bücherbus“ hat sich unter Vorsitz von Kreisdirektor Dirk Lönnecke auf ein Konzept geeinigt, das mit dem zur Verfügung stehenden Kostenrahmen von jährlich 150.000 Euro realisiert werden kann. Während der zweiten Sitzung des Gremiums am Montag, 3. April, in der Villa Plange in Soest, einigten sich die Mitglieder darauf, ab Montag, 24. April, rund 130 Haltestellen in allen 14 Städten und Gemeinden anzufahren.
Den genauen Fahrplan muss das Team der Fahrbücherei jetzt noch ausarbeiten. Der Kompromiss sieht aber vor, dass der Bücherbus künftig nur an den Nachmittagen unterwegs ist. Die Verwaltung wurde beauftragt zu prüfen, ob 23 Grundschulen, die bei einer Umfrage Interesse an einer Versorgung mit Literatur bekundet hatten, künftig vom Kreis-Medienzentrum betreut werden können.
Neben Mitgliedern der IG Bücherbus, Vertretern der Kreistagsfraktionen und Verwaltungsmitarbeitern nahmen an der Sitzung der Projektgruppe erstmals die Bürgermeister Erhard Susewind (Lippetal) und Gerd Brune (Möhnesee) sowie Vertreter des neu gegründeten Fördervereins „Robin Book“ teil. Dessen Vorsitzender Thomas Reimann kündigte Initiativen für eine bessere Vermarktung der rollenden Bücherei an.
Landkreis Bad Doberan will Bücherbus ausgliedern
Die Schweriner Volkszeitung berichtet heute:
Einen Bücherbus kann sich der Landkreis Bad Doberan angesichts der angespannten finanziellen Lage künftig nicht mehr leisten. Der Kreis will deshalb seine Fahrbibliothek an die Küstenbus GmbH übergeben.
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Wer rettet Stormarns Bibliotheken?
Der Kreis Stormarn soll nach dem Willen der CDU-Fraktion die Zuschüsse an seine 11 Bibliotheken in Höhe von 470.000 Euro streichen, was vor allem den Fortbestand der Kreisfahrücherei gefährdet. Über den massiven Protest der Bibliothekare berichten heute die Kieler Nachrichten und das Hamburger Abendblatt:
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Unterschriftenlisten und Gespräche mit Politikern sind als nächstes geplant. Die Leiter der Gemeindebibliotheken und der Kreisfahrbücherei möchten erreichen, dass ein neues Konzept steht, bevor der Kreis die Büchereiverträge kündigt. Die von der CDU-Mehrheitsfraktion beabsichtige Kündigung zum Jahresende müsste bis zum 30. Juni erfolgen. Die Gefahr, die die Büchereileiter darin sehen: Wenn der Kreis die Zuschüsse kürzt, könnte auch das Land Zuschüsse streichen.
Am stärksten ist die Existenz der Fahrbücherei bedroht. Fährt der Kreis seinen Zuschussanteil von seit 30 Jahren 65 Prozent auf Null herunter, sind auch die 35 Prozent Komplementärmittel des Büchereivereins Schleswig-Holstein nicht mehr vorhanden. Dabei sind auf dem flachen Land schon jetzt mit 15 Euro jährlich die höchsten Lesegebühren fällig. Andere Gemeinden kassieren von erwachsenen Lesern zwischen zehn und 14 Euro im Jahr.
[…][zum Artikel der Kieler Nachrichten]
[…]
„Wir haben die ersten 300 Unterschriften beisammen“, sagt Frank Stiller, Leiter der Fahrbücherei. Der Bücherbus werde das erste Opfer der Sparpläne, vermutet Stiller. „65 Prozent unserer Kosten zahlt der Kreis, den Rest das Land.“ Wenn der Kreis den Vertrag kündige, falle die gesamte Förderung in sich zusammen. „Dann stellt sich nicht die Frage, ob die Kommunen uns finanzieren können, dann können wir einpacken“, meint Stiller.
„Wenn wir Gebühren drastisch erhöhen, bleiben Leser weg.“
Im Vertrauen auf die Vertragstreue des Kreises habe man gerade in einen neuen Bücherbus investiert. Stiller: „Ich bedauere, daß die CDU kein Gespräch mit uns gesucht hat.“ Vor allem ältere Dorfbewohner und Jugendliche schätzen den Bus. Schulen und Kindergärten werden mit Bücherkisten versorgt. „Es ist ein starkes Stück, wenn CDU-Fraktionschef Joachim Wagner von Stormarn als kinderfreundlichstem Kreis in Schleswig-Holstein spricht und gleichzeitig so mit den Büchereien verfahren will“, meint Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary.
[…][zum Artikel des Hamburger Abendblatt]
Todesstoß für den Bücherbus im Märkischen Kreis
Die Westfalenpost berichtet heute ausführlich über die traurige Entscheidung:
Der Bücherbus des Märkischen Kreises wird abgeschafft. Das hat der Kreistag, der gestern im Berufskolleg Hansaallee tagte, in geheimer Abstimmung mit knapper Mehrheit von 36 gegen 32 Stimmen entschieden.Einige der rund 40 Bürger, die als Zuhörer im Saal auf Plakaten und Handzetteln gegen die Stilllegung protestierten, kündigten ein Bürgerbegehren gegen die Entscheidung an.
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