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Dithmarschen: Immer auf Tour für die Lesekultur

Posted on 20. März 200627. Mai 2016 By Weyh Keine Kommentare zu Dithmarschen: Immer auf Tour für die Lesekultur

Die Dithmarscher Landeszeitung berichtet am 17.3.2006 über den Bücherbus im Kreis Dithmarschen:

[…] Werner Neithardt fährt vorsichtig an den Kantstein, stoppt das zwölf Meter lange Gefährt und lässt eine Dreifach-Fanfare erklingen. Keine Minute später sind die ersten Besucher da. „Hallo Aaron“, begrüßt Neithardt einen Jungen. Der 15-jährige Aaron Matthiesen ist immer zur Stelle, wenn der Bücherbus in Hennstedt hält.

53 Dithmarscher Gemeinden – und damit knapp die Hälfte – steuert die Fahrbücherei in regelmäßigem Abstand an und bringt eine Menge Kultur auch in den kleinsten Ort. Alle drei Wochen ist der markante, blaue Bücherbus in einer der angeschlossenen Gemeinden zu Gast. Insgesamt sind 13 Fahrbüchereien in Schleswig-Holstein unterwegs.

„Rund 4000 Bände haben wir im Bus dabei“ erzählt Rainer Guthke, Leiter der Fahrbücherei Dithmarschen. Der Bibliothekar ist seit 1985 mit der rollenden Bücherei unterwegs. „Ein besonderer Arbeitsplatz“, sagt Guthke. Er sorgt dafür, dass immer andere Bücher in den langen Regalen zur Verfügung stehen und das Angebot bei den Nutzern nicht zur Langeweile führt. Guthke kann aus einem Magazinbestand von 26 000 Bänden schöpfen. Zudem bestellt der Bibliothekar auf Wunsch Medien von anderen Büchereien in Schleswig-Holstein – die einen Gesamtbestand von 300 000 Büchern, CDs, CD-ROMs, Videos, DVDs und Zeitschriften vereinigen. Geordert werden kann sogar per Internet von zu Hause aus. Der Bücherbus bringt dann die Bestellung bei der nächsten Tour mit. „Das wird häufig genutzt“, so Guthke.

Absolute Favoriten sind für Aaron Matthiesen: „Die drei Fragezeichen und Was-ist-Was.“ Rieka Baumann schaut sich derweil neue Abenteuer der Hexe Lilly und spannende CD’s an. Die Neunjährige besucht mit ihrem Vater Andreas den Bücherbus in Hennstedt und ist „meistens da“, wenn die Fanfare ertönt. Regelmäßige Nutzerin ist auch Dr. Dagmar Gottkehaskamp, die sich besonders für Heimatkundliches interessiert.

„Wir haben Nutzer jeden Alters“, erzählt Rainer Guthke, der in seinem Bücherbus unter anderem eine Bücherkiste für die ganz kleinen Leser und eine spezielle Pferde-Ecke für Mädchen eingerichtet hat. „Sehr beliebt ist auch die Koch-Ecke“, berichtet der Bibliothekar. Pro Tag, den Guthke und Neithardt in Dithmarschen unterwegs sind, werden durchschnittlich 529,2 Bücher ausgeliehen, was sich im vergangenen Jahr auf insgesamt 92 480 summiert hat. „Mit steigender Tendenz von Jahr zu Jahr“, betont Werner Neithardt, der nicht nur Fahrer, sondern auch für die Ausleihe zuständig ist.

„Wir bringen den Standard einer guten Stadtbücherei in das kleinste Dorf“, so Guthke. Das kostet natürlich Geld. Jede Gemeinde, in der der Bücherbus halten soll, zahlt pro Einwohner und Jahr derzeit 2,83 Euro an den Büchereiverein Schleswig-Holstein. Dieser betreibt unter anderem die landesweit 13 Bücherbusse. Offenbar zu viel Geld für manche Gemeinde. „Einige sind erst abgesprungen, aber dann wieder zurückgekommen“, berichtet der Fahrbücherei-Leiter: „Zur Zeit stehen wir gut da.“

Gefahr für Gemeinden, die ihr eigenes Süppchen ohne Anschluss an den Büchereiverein kochen wollen: Ihr Angebot wird für viele Nutzer schnell langweilig, weil der Bestand zu klein ist.

Finanziell unterstützt wird der Büchereiverein – und damit auch die Bücherbusse – durch das Land und manche Kreise. Der Kreis Dithmarschen hat sich seit 2000 aus der finanziellen Unterstützung zurückgezogen und stellt seitdem die Garage für den Bus sowie einen Lagerraum in Heide kostenlos zur Verfügung. In der Kreisstadt sitzt auch Meike Clausen, die das Bücherbus-Team komplettiert und die Büroarbeit übernimmt.

Nutzer des Bücherbusses zahlen pro Jahr 21 Euro für eine Familienkarte. Kinder und Jugendliche dürfen sich kostenlos ins Abenteuer Lesen stürzen. Und noch einen Service bietet die rollende Bibliothek: Die kostenlose Medienbox für Schulen und Kindergärten der angeschlossenen Gemeinden. Wer zum Beispiel das Thema Wikinger behandelt, für den packt Rainer Guthke eine komplette Themenkiste.

Der Stopp in Hennstedt ist beendet. Werner Neithardt startet den 280-PS-Diesel und schließt die Tür. Zehn Minuten später in Kleve ist wieder die Fanfare zu hören: Der Bücherbus ist da.

Medienecho

Reinickendorfer Bücherbus kommt öfter: Zweiter Fahrer eingestellt

Posted on 20. März 200627. Mai 2016 By Archiv Keine Kommentare zu Reinickendorfer Bücherbus kommt öfter: Zweiter Fahrer eingestellt

Es gibt sie derzeit selten, aber sie existieren noch: Positive Nachrichten aus einer Fahrbibliothek. So berichtet heute die Berliner Morgenpost:

Knappes Personal hatte zuletzt die Reichweite des Bücherbusses deutlich eingeschränkt. Von Mai an ändert sich das: Täglich werden dann wieder Haltestellen im Bezirk angefahren. Vormittags steuert der Bücherbus Grundschulen an, nachmittags solche Standorte, die nicht in Reichweite der fünf stationären Bibliotheken liegen. Die Ausweitung wurde möglich, weil das Bezirksamt wieder einen zweiten Busfahrer einstellen konnte. Einer der neuen Halteplätze wird der Fellbacher Platz in Hermsdorf sein, wo gerade die Bücherei unter großen Protesten der Nutzer geschlossen worden war. Für Anschaffungen sind in diesem Jahr 7000 Euro vorhanden.

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News aus Fahrbibliotheken

Märkischer Kreis: weitere Proteste gegen drohende Schließung

Posted on 16. März 200627. Mai 2016 By Weyh Keine Kommentare zu Märkischer Kreis: weitere Proteste gegen drohende Schließung

Aus der Mendener Zeitung vom 15.3.2006:

Hauptausschuss spricht sich für den Erhalt des Bücherbusses aus

[…] MENDEN · Mehrheitlich hat sich der Hauptausschuss in seiner gestrigen Sitzung dafür ausgesprochen, dass der Bücherbus der Märkischen Kreises auch in Zukunft weiter rollt. Dieses Votum wird der Bürgermeister dem Landrat übermitteln, der den Willen der Stadt Menden dem Kreisausschuss und dem Kreistag kund tun soll.
Fachbereichsleiter Volker Fleige hatte kurz einige Zahlen zu den Ausleihen bekannt gegeben und festgestellt, dass insbesondere Kinder und ältere Menschen am Bücherbus partizipieren. „Diese Einrichtung sollte weiter vorgehalten werden“, lautete seine klare Aussage, der sich der Ausschuss ohne Diskussion mehrheitlich anschloss. […]

Auch in weiteren Gemeinden wird Protest laut:

Valberter fürchten „Buch-Boykott“
Fahrbücherei wurde im Jahr 2005 im Raum Valbert rege genutzt

VALBERT · Die Zweigstelle der Stadtbücherei Valbert wurde bekanntlich an die Ebbeschule abgegeben – nun droht auch die Fahrbücherei des Märkischen Kreises als „Lesestoff-Lieferant“ wegzufallen. Wie bereits berichtet haben Kreis-CDU und -FDP im Kulturausschuss dafür plädiert, auf diesem Wege etwa 250 000 Euro einzusparen. Droht Valbert nun also ganz vom öffentlichen Lesestoff abgeschnitten zu werden? Das wäre ein großer Verlust, denn gerade die Fahrbücherei hatte in Meinerzhagen die meisten Leser im Bereich Valbert. Im Jahr 2005 liehen insgesamt 136 Leser 614 Medien in Valbert aus. In Wilkenberg waren es 45 Leser und 267 Medieneinheiten), in Worbscheid 85 (216 Einheiten) und in Hunswinkel sogar 106 (502 Einheiten). In der Vergangenheit wurden die Haltestellen im ländlich geprägten Raum einmal pro Monat angefahren. Ob die Schließung abzuwenden ist, bleibt abzuwarten. Momentan formiert sich aber auch in der Kreisstadt Lüdenscheid Widerstand gegen die Abschaffung der Fahrbücherei, deren Angebot schon vor Jahren von zwei auf einen Bücherbus reduziert wurde.
Ob sich der wahrscheinliche Wegfall der Fahrbücherei positiv auf die Ausleihzahlen der Stadtbücherei in Meinerzhagen auswirken könnte, bleibt abzuwarten. […]
Aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 16.3.2006.

ebenso in Schalksmühle:
„Aufgabe der Fahrbücherei ein irreparabler Serviceverlust“
Rat verabschiedet Resolution zur Erhaltung des Bücherbusses. Gemeinde verzeichnet höchste Ausleihquote im Kreis. Kreistag entscheidet über Abschaffung am 23. März

SCHALKSMÜHLE · „Der Rat der Gemeinde Schalksmühle plädiert für den Fortbestand der Fahrbücherei und protestiert gegen die Aufgabe der Kreisfahrbücherei. Die Gemeinde Schalksmühle erwartet, dass der Kreistag der Aufgabe der Fahrbücherei nicht zustimmt und eine Lösung beschließt, die den Einsatz des Bücherbusses weiterhin zulässt.“ Diese Resolution zum Erhalt der Fahrbücherei verabschiedete der Rat in seiner Sitzung am Montag – bei einer Enthaltung – um sie anschließend Landrat Aloys Steppuhn zukommen zu lassen. Wie berichtet, wollen die Mehrheitsfraktionen von CDU und FDP im Kreistag den Bücherbus zum nächstmöglichen Zeitpunkt abschaffen. Entschieden werden soll darüber in der Sitzung am 23. März.
Die Fahrbücherei des Märkischen Kreises bediene in der Gemeinde Schalksmühle an zehn Haltepunkten Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lesestoff. „Im vierwöchigen Turnus sind in der Gemeinde im Jahr 2005 insgesamt 11 555 Ausleihen entstanden. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist in Schalksmühle damit die höchste Ausleihquote zu verzeichnen“, heißt es in dem Schreiben.

Die vom Kulturausschuss des Kreises empfohlene Aufgabe des Bücherbusses nehme den Bürgern die dezentrale Grundversorgung mit Büchern in der Ausleihe. „Auf der einen Seite wird die Leseunfähigkeit der Heranwachsenden kritisiert, auf der anderen Seite wird ihnen die Möglichkeit genommen, sich vor Ort mit Literatur zu versorgen.“ Mit Blick auf die ländlichen Siedlungen sowie abgelegenen Ortschaften und besonders im Hinblick auf die Kinder und Jugendlichen, die nicht mobil seien, sei die diskutierte Aufgabe des Bücherbusses ein nicht reparabler kultureller Service- und Niveauverlust, der mit Gemeindemitteln nicht aufzufangen sei. „Der kulturelle Wert der rollenden gut ausgestatteten Bücherei mit dem Literaturservice vor Ort hat gerade in der heutigen Zeit eine besondere Bedeutung, weil sie eine wichtige Alternative zu dem zunehmend unkritischen Medienkonsum vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen darstelle“, heißt es in dem Schreiben abschließend. · kes
aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 15.3.2006

Schliessungen

Märkischer Kreis – Widerstand gegen Wegfall der Fahrbücherei

Posted on 14. März 200627. Mai 2016 By Weyh Keine Kommentare zu Märkischer Kreis – Widerstand gegen Wegfall der Fahrbücherei

Die Lüdenscheider Nachrichten berichteten am 8.3.2003 über Proteste im betroffenen Kreis:

SCHALKSMÜHLE – […] Die Erhöhung der Kreisumlage […] und die geplante Aufgabe des Bücherbus-Angebots bestimmten am Montag die Diskussion im Hauptausschuss.

Einhellige Meinung der Fraktionen ist es, den vom Märkischen Kreis geplanten Wegfall der Fahrbücherei nicht widerstandslos hinzunehmen. Die Protesthaltung der Gemeinde soll – ebenso wie zur Erhöhung der Kreisumlage – dem Landrat in einer Resolution mitgeteilt werden.

Lutz Schäfer, SPD-Fraktionssprecher, sagte: „Es ist empörend, dass eine Leistung gestrichen werden soll, die in unserer Gemeinde stark genutzt wird – bei gleichzeitiger Erhöhung der Kreisumlage“. Aus ehedem zwei Bücherbussen habe der Kreis vor geraumer Zeit aus Ersparnisgründen einen gemacht, nun solle das Angebot auf null reduziert werden. Er kritisierte den Kiosk-Vergleich als „peinlich“ und hatte kein Verständnis dafür, dass „angeblich seriöse Kreistagspolitiker solche Äußerungen absondern“.

Klaus Nelius, UWG-Fraktionssprecher, ist sicher, dass ohne Zweifel der Bedarf für den Bücherbus in der Gemeinde gegeben sei: „Die katholische Bücherei ist kein adäquater Ersatz. Die Gemeinde wird durch mehr Zahlungen und weniger Leistungen über Gebühr belastet“.

Ekkehard Bielau, Leiter des Fachbereiches Schule und Kultur, stellte in der Sitzung Zahlen und Daten zum Bücherbus vor. Schalksmühle als einzige Gemeinde im Kreisgebiet ohne eigene Bücherei ist demnach die Kommune mit den meisten Haltenpunkten – zehn sind es im Gemeindegebiet. Die Ausleihquote ist die zweithöchste im Kreisgebiet, sie wird nur von Iserlohn übertroffen. 11 555 wurden im Jahr 2005 in der Gemeinde registriert.

Der Service des Bücherbusses ist für Kinder kostenlos, Erwachsene müssen zehn Euro pro Jahr bezahlen. Den kreisweit rund 3000 Benutzern steht eine wechselnde Auswahl von 4500 Medieneinheiten wie Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, Tonkassetten, CDs, CD-ROMs und Sachvideos aus einem Gesamtbestand von rund 52 000 Medieneinheiten zur Verfügung. Jährlich beschafft das Kreiskulturamt 1500 neue Medieneinheiten, so dass das Angebot im Bus aktuell und auf dem neuesten Stand ist.

Die Aussichten, den Bücherbus erhalten zu können, beurteilte Bielau pessimistisch: „Die Tendenz ist eher nicht im Sinne Schalksmühles. Außer uns haben nur Herscheid und Iserlohn ihr Missfallen geäußert, die anderen schweigen“.

Im Bücherbus des Märkischen Kreises wurden ab dem Jahre 2003 Lesegebühren für Erwachsene erhoben. „Damit die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen keine Einschränkung erfährt, lesen sie weiterhin gebührenfrei“, hieß es damals in der Begründung. Der Bücherbus stellt die Versorgung mit Medien im ländlichen Bereich sicher. Alle vier Wochen fährt er 85 Haltepunkte im gesamten Kreisgebiet an.
[…]

Schliessungen

Einfach umgesattelt vom Schneepflug auf den Bücherbus

Posted on 9. März 20065. September 2016 By v. Freymann Keine Kommentare zu Einfach umgesattelt vom Schneepflug auf den Bücherbus

Das Stuttgarter Wochenblatt berichtet über die Einarbeitung eines neuen Fahrers für den zweiten Stuttgarter Bücherbus. Schön, dass die Funktion des Busfahreres auch mal in den (verdienten) Vordergrund gerückt wird:

Ioan Simon ist der neue Fahrer des Bücherbusses „Moritz“ – Vorher war der 34-Jährige neun Jahre beim Winterdienst. Bücher sind für Ioan Simon nichts Fremdes – und das nicht erst, seitdem er seit einigen Wochen der Fahrer des zweiten Bücherbusses der Stadtbücherei Stuttgart ist. Er selbst liest auch gerne, „alles Informative“. Außerdem ist der zweifache Vater ein guter Vorleser. An seinem neuen Arbeitsplatz findet der 34-Jährige dafür jetzt jederzeit das Passende.
[…]

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News aus Fahrbibliotheken

Esslingen: Mit kleinen Schritten zum großen Ziel

Posted on 7. März 20065. September 2016 By v. Freymann 1 Kommentar zu Esslingen: Mit kleinen Schritten zum großen Ziel

So titelt heute die Esslinger Zeitung ihren Bericht über die vielfältigen Bemühungen, das Geld zur Anschaffung eines neuen Bücherbusses zusammenzubekommen:

Bibliothek und OB sammeln mit vielen Aktionen Geld für neuen Bücherbus – 270 000 Euro nötig

Aus dem vielfältigen Angebot der Esslinger Stadtbibliothek ist der Bücherbus nicht wegzudenken. Doch die Tage der rollenden Bücherei-Zweigstelle sind gezählt, für einen neuen Bücherbus fehlt das Geld. Deshalb setzt man im Rathaus auf edle Spender. Die Zeit drängt jedoch, weil das alte Fahrzeug in die Jahre gekommen ist. Nun wollen die Spendensammler ihre Bemühungen weiter forcieren.

Dass der Bücherbus für eine Stadt wie Esslingen unverzichtbar ist, ist im Rathaus allen klar: Mehr als 2000 Stammkunden nutzen das Angebot der Fahrbücherei, die Jahr für Jahr rund 100 000 Entleihungen verzeichnet. Bücher, CDs, Spiele oder Videos und DVDs – all das wird nach festem Fahrplan in die Außenbezirke gebracht. Ein ausgesuchtes Medienangebot hat der Bücherbus an Bord, wer ausgefallenere Wünsche hat, kann auf das gesamte Repertoire der Bibliothek zugreifen: Bestellungen werden geliefert, wenn der Bus in der folgenden Woche im Stadtteil Station macht.

Doch mittlerweile ist der alte Bücherbus, der 1991 bereits gebraucht in Neuss gekauft worden war, in die Jahre gekommen. Immer wieder muss das betagte Gefährt wegen unterschiedlichster Defekte die Werkstatt ansteuern. Und weil so langsam auch die Ersatzteile immer rarer werden, werden auch die Reparaturen immer kniffliger und teurer. Nur leider fehlt der Stadt das nötige Geld für einen neuen Bücherbus. Weil der Etat eine Neuanschaffung nicht hergibt, setzt Oberbürgermeister Jürgen Zieger auf edle Spender – und der OB geht mit gutem Beispiel voran und sammelt bei jeder Gelegenheit Geld, das für einen neuen Bücherbus auf die hohe Kante gelegt wird. Rund 45 000 Euro liegen bereits in der Spendenkasse, weitere 70 000 Euro sind für 2006 in Aussicht gestellt. Bei geschätzten 270 000 Euro, die ein neuer Bücherbus kosten soll, ist es allerdings noch ein weiter Weg. Derzeit ist die Verwaltung mit verschiedenen Herstellern im Gespräch, ob sich ein Gebrauchtfahrzeug finden ließe oder ein Bus, den die Stadt selbst zur Fahrbücherei ausbauen könnte.

Es sind nicht nur die großen Zuwendungen, etwa aus der Esslinger Bürgerstiftung, der Zukunftsstiftung Heinz Weiler oder der Weihnachtsspendenaktion unserer Zeitung, die den Kauf eines neuen Bücherbusses erleichtern. Bücherei-Leiterin Gudrun Fuchs und ihr Team wissen, dass jeder noch so kleine Beitrag weiterhilft. So brachte der Erlös eines Bücherflohmarktes runde 700 Euro in die Bücherbus-Kasse, in einer Spendenbox, die im Bücherei-Foyer aufgestellt wurde, klimpern bereits 400 Euro, Kulturreferent Peter Kastner verkaufte beim LesART-Literaturfest einige seiner längst vergriffenen Fabel-Bücher, weitere 1720 Euro brachte der Verkauf eines Werkes von Max Ackermann aus dem Fundus der Graphothek, und, und, und. . .

Der Einfallsreichtum der Spendensammler ist ungebrochen: Ein örtliches Unternehmen hat bereits eine Heizung für den neuen Bücherbus in Aussicht gestellt, ein bekannter Esslinger wird anlässlich seines runden Geburtstages um Spenden für die rollende Bücherei bitten. Am Mittwoch um 19.30 Uhr beginnt im Bücherei-Café die neue Reihe „Club der noblen Dichter“ mit einer Lesung von WLB-Intendant Manuel Soubeyrand, der aus Gabriel Garcia Marquez‘ „Hundert Jahre Einsamkeit“ lesen und dafür um Spenden bitten wird. Am 11. April wird OB Jürgen Zieger lesen, am 4. Mai ist die bekannte Schauspielerin Senta Berger zugunsten des Bücherbusses im Münster St. Paul zu Gast. Und im Sommer soll es eine Bukinisten-Aktion geben: Entlang der Neckarkanäle werden Esslinger Schüler Bücherspenden der Bürger zum Verkauf anbieten.

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News aus Fahrbibliotheken

Kreis Soest: Bücherbus soll ab 24. April wieder rollen

Posted on 3. März 20065. September 2016 By v. Freymann Keine Kommentare zu Kreis Soest: Bücherbus soll ab 24. April wieder rollen

… meldet der Presseservice des Kreises Soest:

Die vom Kreistag eingesetzte Projektgruppe „Bücherbus“ hat unter Vorsitz von Kreisdirektor Dirk Lönnecke während einer ersten Zusammenkunft im Soester Kreishaus am Donnerstag, 2. März, die Arbeit aufgenommen Der Vorschlag des Vize-Verwaltungschefs, auf einen Start der rollenden Bibliothek nach den Osterferien am Montag, 24. April, hinzuarbeiten, stieß auf allgemeine Zustimmung.

Der Kreisdirektor stellte eine Kostenübersicht vor und wies darauf hin, dass das vom Kreistag bewilligte Budget in Höhe von jährlich 150.000 Euro bis zum Jahre 2008 einen äußerst engen Kostenrahmen darstelle. So sei es dringend notwendig, ehrenamtliches Engagement einzubinden und Sponsoren zu gewinnen. Lönnecke rief dazu auf, ein angemessen dimensioniertes Konzept zu entwickeln, dass es dem angestrebten Trägerverein nach 2008 problemlos ermögliche, die Fahrbücherei weiter zu betreiben.

Die Vertreter der IG Bücherbus, die neben Vertretern der Kreistagsfraktionen und der Verwaltung in der Projektgruppe mitarbeiten, erklärten sich bereit, bis zur nächsten Sitzung einen Vorschlag für einen neuen Fahrplan zu erarbeiten. Dann soll eine inhaltliche Diskussion zur Route und zur Anzahl der Haltepunkte geführt werden. Ziel müsse es sein, auch möglichst viele Schulen anzufahren, hieß es.
[…]

[zum vollständigen Artikel]

Verhinderte Schliessungen

Abschaffung des Bücherbusses beendet einen Lebensabschnitt

Posted on 2. März 20065. September 2016 By v. Freymann Keine Kommentare zu Abschaffung des Bücherbusses beendet einen Lebensabschnitt

Das Süderländer Tageblatt berichtet heute:

Seit 28 Jahren fährt Wolfgang Leonhard mit „seinem“ Bücherbus quer durch den Märkischen Kreis. Viermal die Woche macht er Station in sämtlichen Dörfern des Kreises – und trifft auf Bürger, die das umfassende Angebot des Bücherbusses gerne und regelmäßig nutzen. Nun aber könnte alles sehr schnell zu Ende gehen: Auf Vorschlag der CDU- und FDP-Kreistagsfraktionen soll der Bücherbus Sparmaßnahmen zum Opfer fallen. Der Kreis-Kulturausschuss stimmte bereits für die Abschaffung des Bücherbusses, nun bleibt abzuwarten, wie sich der Kreistag am 23. März in Sachen Bücherbus äußert. Beschließt man dort, die Fahrbücherei aufzulösen, dann geht wohl nicht nur für Wolfgang Leonhard ein Stück Lebensgeschichte zu Ende. Konsterniert wirkte er gestern, der leidenschaftliche Bibliothekar.

Wolfgang Leonhard, Leiter der Fahrbücherei des Märkischen Kreises
Tim (l.) und Lukas Deimel bedienten sich gestern noch in der Fahrbücherei. Vielleicht war es für Bibliothekar Wolfgang Leonhard (M.) das letzte Mal, dass er mit seinem Bücherbus Station in Pasel gemacht hat.Foto: S. Schulz

Ein gezwungenes Lächeln huschte über seine Lippen. „Es ist sehr schade, dass gerade der Bücherbus den Sparmaßnahmen zum Opfer fallen soll“, konnte Leonhard nur den Kopf über die Vorschläge aus der Politik schütteln. Er verstehe zwar, dass der Kreis sparen müsse, aber doch nicht an der Bildung, machte Leonhard seinen Standpunkt deutlich. Doch Leonhard ist nur einer der vielen Leidtragenden, die die Abschaffung des Bücherbusses treffen würde. „Vor allem Kinder, Jugendliche und Rentner nutzen die Fahrbücherei oft. Sie würden den Bücherbus sehr vermissen“, weiß Leonhard um die Zielgruppe der Fahrbücherei aus Erfahrung. Besonders in den abgelegenen Dörfern erfreue sich der Bücherbus des Märkischen Kreises großer Beliebtheit. So nutzte man gestern auch wieder im verschneiten Pasel die rollende Bücherei. Beate Krah-Schulte sieht einen klaren Vorteil gegenüber der Stadtbücherei: „Zur Fahrbücherei kann man die Kinder auch schon mal allein hinschicken. Man braucht nicht erst in die Stadt zu fahren“, befürwortet die Paselerin den Bücherbus und verrät: „Ich war in 30 Jahren zweimal in der Stadtbücherei. Ich nutze ausschließlich den Bücherbus.“ Der Weg nach Plettenberg lohne sich für einen Büchereibesuch nicht, meint Beate Krah-Schulte. Und wenn sie mal in der Stadt ist, sei die Bücherei meist geschlossen. Kurze Zeit später betritt Silke Deimel den Bus und ist verunsichert. „Dürfen wir überhaupt noch etwas ausleihen“, fragt sie, wohl wissend, dass der Bücherbus vielleicht so schnell nicht mehr nach Pasel kommen könnte. Doch Wolfgang Leonhard gibt Entwarnung: „Solange wir noch fahren, kann sich jeder etwas ausleihen.“ Lächelnd widmet sich Silke Deimel den Bücherregalen, aber nicht ohne die Situation aus ihrer Sicht zu analysieren: „Es wäre einfach blöd, wenn der Bus abgeschafft wird. In Pasel ist gar nichts – die Fahrbücherei ist das einzige, wohin man die Kinder auch ohne Begleitung schicken kann“, betont Deimel, dass sie keine Lust hat, ihre Sprösslinge ständig in die Stadtbücherei zu chauffieren. Ihr Nachwuchs ist sich einig: „Gemein und nicht schön“ fänden Lukas und Tim Deimel es, wenn der Bücherbus abgeschafft würde. Auch sie hoffen, dass der Kreistag sich für den Erhalt des Bücherbusses ausspricht – auch wenn sie gar nicht verstehen können, warum die Zukunft der Fahrbücherei überhaupt in Frage steht. Etwas positives gibt es dennoch zu berichten: Auch bei einer Abschaffung des Bücherbusses würden Wolfgang Leonhard und Bücherbus-Fahrer Manfred Böhnert ihre Arbeitsplätze nicht verlieren. „Der Kreis muss uns dann Arbeitsplätze anbieten“, blickt Leonhard in eine ungewisse Zukunft. „Dann muss ich eben sehen, wo ich bleibe.“

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Schliessungen

Literaturtipp: My librarian is a Camel!

Posted on 1. März 20065. September 2016 By v. Freymann Keine Kommentare zu Literaturtipp: My librarian is a Camel!

Eine interessante Buch-Neuerscheinung (über amazon für € 16,50 bestellbar) zum Thema Mobile Libraries stellt The Republican vor:

Literaturtipp: My librarian is a Camel!

It’s true! In the country of Kenya, your librarian very well could be a camel! Author Margriet Ruurs discovered this fun fact and decided to create a book, entitled „My Librarian Is a Camel: How books Are Brought to Children Around the World“, which includes information on how fourteen different countries around the world get books to the youth. As Ruurs found out, there are many ways to transport books across the country, many of which require vehicles. But some countries, like Kenya, use a more natural approach: animals!
[…]

„My Librarian Is a Camel: How Books Are Brought to Children Around the World“ by Margriet Ruurs and published by Boyds Mills Press, Inc. can be purchased for $16.95. Along with the countries mentioned, it also includes information on eight other countries with mobile libraries. The book is also filled with color pictures, maps, and basic information about each country.
[…]

[zur vollständigen Buchbesprechung in The Republican]

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